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bella5

Posted on 10.2.2020

Mit einem Wort: ausbaufähig. Optik: Die optische Aufmachung ist klasse. Die Farbgebung, der Schriftzug. Das Cover ist richtig gruselig. Verlagsinfo: "Das Haus des Schreckens In einem kleinen Dorf in der Uckermark hofft die Malerin Alexandra wieder zur Ruhe zu kommen. Doch das Haus, das sie gemietet hat, gilt bei den Dorfbewohnern als Spukhaus. Alexandra meint, Schritte auf dem Dachboden zu hören – dann erfährt sie, dass ihre Vormieterin spurlos verschwunden ist und unlängst fünf Frauen in der Gegend getötet worden sind. Sie freundet sich mit Harris, dem Dorfpolizisten, an, der sie offensichtlich verfolgt. Ob er sich in sie verliebt hat oder sie einfach nur beschützen will, findet Alexandra nicht heraus. Als Theresia, die schöne Kellnerin aus der Dorfkneipe, tot aufgefunden wird, glaubt Alexandra, die Atmosphäre in ihrem Haus kaum noch ertragen zu können. Sie bekommt Warnungen, ihre Sachen zu packen. Will sie jemand in den Wahnsinn treiben? Aber warum? Ein packender Psychothriller voller überraschender Wendungen." Meine Meinung: Das Buch hält leider nicht, was die Verlagsinfo verspricht. An und für sich ist der Roman gar nicht mal so schlecht, man kann ihn flott lesen. Der Anfang ist vielversprechend und spannend. Die Figuren durchlaufen im Verlauf der Geschichte aber leider keine Entwicklung und bleiben eher "Typen" . Ich hätte mir eine tiefergehende Charakterisierung gewünscht. Was den Spannungsverlauf anbelangt, so beginnt die Geschichte sehr spannend. Im Mittelteil flacht sie dann ab, um gegen Ende nochmals mächtig anzuziehen. Manches erschien mir während der Lektüre nicht nachvollziehbar, und ein paar Handlungsfäden wurden am Ende nicht zusammengeführt. Einiges erscheint viel zu konstruiert zu sein. Die Auflösung überrascht einigermassen, obwohl es in der story Hinweise gab. Gleichwohl war mir die Auflösung aber auch ein wenig zu simpel. Eine buchstäblich kranke Person & Persönlichkeit, deus ex machina ? Viele Ideen an sich sind nicht schlecht, aber es wird auch Potential verschenkt. Dass ich viele Handlungselemente als unlogisch empfand, mag vielleicht auch daran liegen, dass die story nicht aus der Ich - Perspektive erzählt wurde. Denn die schliessliche Auflösung wäre mit einem "unreliable narrator" oder dem Stilmittel des unzuverlässigen Erzählens vielleicht viel stimmiger erschienen. Gute Ansätze sind aber auf jeden Fall da. Es hapert aber ein wenig an der Umsetzung. Die Suspenseelemente sind merkwürdigerweise nicht so richtig bei mir angekommen, die Spannung lässt vor allem in der Mitte zu wünschen übrig. Von einem Thriller erwarte ich in dieser Hinsicht mehr, dies ist aber nur meine persönliche Meinung. Manche Elemente erschienen mir auch im Gesamtkontext unlogisch, was aber auch - wie erwähnt - daran liegen mag, dass nicht die Ich-Perspektive zum Erzählen gewählt wurde. Fazit: Nicht schlecht, aber ausbaufähig. Da ist noch Luft nach oben! Viele gute Ansätze wurden leider nicht vertieft, viel Potential wurde leider verschenkt. Der Roman hat jedoch ein interessantes setting zu bieten - die ostdeutsche "Provinz", und man kann ihn sehr flott lesen. Obwohl die Spannung teils nachlässt, gibt es keine grossen Längen in der Erzählung. Die optische Gestaltung macht das Buch zum Hingucker im Regal.

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