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Mata Hari war eine schillernde Persönlichkeit, eine Tänzerin, eine Prostituierte, und eine Spionin, Doppelagentin? Dieser Person und der Frage ihrer tatsächlichen Verwicklungen im ersten Weltkrieg, widmet sich Paulo Coelho auf fiktivem Wege in einem Briefroman. Eine recht interessante Geschichte, die mich auch auf den ersten Blick gut unterhalten konnte; doch nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen habe, stellen sich doch Fragen und werden Aspekte deutlich, die das Lesevergnügen nachträglich etwas trüben. Zum einen wären da Zeitsprünge zu nennen, die teils extrem ausfielen und für meinen Geschmack Lücken in das Geschehen rissen. Zum anderen ist das Büchlein sehr, sehr knapp gehalten. Bilder, Artikel und ähnliches abgezogen, bleiben gerade um die 160 Seiten, sodass sehr wohl hätte etwas mehr (r)ausgeholt werden können. Über die Person Mata Hari habe ich das Gefühl nicht mehr zu wissen als davor von irgendwelchen TV-Reportagen, obwohl sie selbst ihre Geschichte bis zu ihrer Verhaftung in einem Abschiedsbrief erzählt. War sie nun nur eine Künstlerin, die in eine Geschichte als eine Art Bauernopfer geraten ist, oder nicht? Ich weiß es nach der Lektüre genauso wenig wie zuvor. Irgendwie hatte ich mir deutlich mehr davon versprochen und es blieben auch einige Fragen offen. All dies ändert jedoch nichts daran, dass der Schreibstil gewohnt flüssig, sowie gut zu lesen war und mir die Briefform ausgesprochen gut gefallen hat. Hier auch besonders der dritte Teil, in dem der Anwalt die Verstrickungen und Hintergründe anschaulich erklärt. Wäre es eine rein fiktive Geschichte, ohne wahren Hintergrund, hätte ich vielleicht auch einen Stern mehr vergeben und das nicht so eng gesehen, so aber hätte ich doch etwas mehr Information erwartet und gehofft die Person Mata Hari besser (be-)greifen zu können.