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soley

Posted on 10.2.2020

Jetzt ist alles, was wir haben. Doch was ist dieses Jetzt für Hadley und warum ist das Jetzt so wichtig? Hadley ist eine 17-jährige Schülerin, die in einer perfekten Welt lebt. Sie hat eine reiche Familie, tolle Noten, ist der Captain des Lacross Teams und hat beste Freunde. Doch hinter ihrem ach so tollen Leben verbirgt sich mehr Schmerz und Trauer als es zu Anfang scheint. Sie hat gelernt diese Gefühle vor jedem zu verbergen und niemanden aus der Außenwelt auch nur ansatzweise ihre innere Zerrissenheit preiszugeben. Sie ist zum Teil unsichtbar und gibt nur ihr bestes, wenn es von ihr verlangt wird. Sie lebt nicht wirklich, bis sie und Charlie sich näherkommen. Ab da verändert sich ihr Leben und sie kämpft für sich. Aber warum überhaupt muss sie kämpfen, was ist das große Geheimnis, das sie so sehr belastet? „Jetzt ist alles, was wir haben“ ist der erste Roman von Amy Giles und ich hatte schon im englischsprachigen Raum sehr viel positives zum Buch gehört. Deshalb war ich umso gespannter als es auch auf Deutsch erschien. Leider konnte ich es nicht sofort lesen, aber dies habe ich hiermit nachgeholt und was soll ich sagen? Auch ich fand das Buch wie viele andere gut. Es spricht ein Thema an, dass meiner Meinung nach nicht allzu oft in Jugendbüchern thematisiert wird. Es ist ein Thema was gehört werden sollte. Und deshalb allein finde ich es großartig, dass sich die Autorin an ein so sensibles und schwieriges Thema herangewagt hat. Aufgebaut ist das Buch in drei Abschnitten, die Kapitel wechseln zwischen dem Jetzt, Damals und den Aufzeichnungen eines Ermittlers ab. Dieser Erzählstil hält die Spannung im Buch hoch und man will wissen was damals passiert ist, warum Hadley im Jetzt genau dort ist wo sie ist, und was der Ermittler mit seinen Fragen andeuten will. Es gab so oft Szenen im Buch die mir Gänsehaut verursacht haben. In denen ich wirklich an unserer Welt gezweifelt habe. Wie kann so etwas passieren? Warum muss so etwas passieren? Und die wohl wichtigste Frage überhaupt, warum lassen wir zu das so etwas passiert? Wütend, ich war so wütend das ganze Buch über, und hätte Hadley so gern geholfen. Aber mir waren die Hände gebunden. Bis zum Schluss habe ich mit ihr zusammen gelitten und habe die kleinen Lichtblicke im Buch deshalb umso mehr genossen.

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