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Posted on 10.2.2020

Erika und Annie erleiden einen schweren Schicksalsschlag. Ihre Tochter bzw. Schwester kam bei einem Zugunglück ums Leben. Die beiden trauern auf ihre Art und entfernen sich dabei leider immer weiter voneinander. Annie fühlt sich schuldig, weil sie offiziell auch hätte in dem Zug sitzen sollen und Mutter Erika, weil sie erneut den Job vor ihre Tochter gestellt hat und sie nicht wie versprochen zum College brachte. Obwohl das Thema an sich sehr traurig ist und Erika zusätzlich Dämonen der Vergangenheit zu bekämpfen hat, überwiegen die Trauerphasen nicht. Es gibt auch witzige Sequenzen und sehr ergreifende Momente. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, aber zwischendurch hatte ich trotzdem keinen größeren Lesedrang. Die verschiedenen Erzählperspektiven wiederum haben das Buch aufgelockert. Die Charaktere haben mir recht gut gefallen, aber da hätte ich mir bei den Protagonisten mehr Tiefe gewünscht. Dafür waren Randfiguren sehr gut ausgearbeitet. Der Roman regt zum Nachdenken an, bietet aber auch Trost und zeigt, dass selbst nach dem schlimmsten Schicksalsschlag immer noch Hoffnung besteht, wenn man beispielsweise lernt zu unterscheiden, was wichtig ist und was wirklich zählt. Schön fand ich in diesem Zusammenhang auch die verschiedenen Sprüche, die man sich merken sollte. Unter dem Strich bin ich zufrieden mit meinem ersten Buch der Autorin, sodass ich gerne wieder zu einem Spielman greifen werde und dieses Buch auch gerne empfehle!

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