buechereule92
"Wir sind die Verlierer" wird aus der Perspektive des 16-jährigen Kolja erzählt. Er lebt in Donezk in der Ostukraine und ist eigentlich ein ganz normaler Teenager. Nur leider bestimmen Bomben, Morde und Ausgangssperren den Alltag von Kolja und seinen Freunden. Doch er hat noch ein ganz anderes Problem: Ljuda, die er mehr liebt als alles andere. Im Chaos seiner Welt und seiner Gefühle versucht Kolja nicht zu verzweifeln und den Sinn von allem zu verstehen. Zum Anfang hin möchte ich Janica Becker meinen vollsten Respekt aussprechen, da sie das Buch mit 15 Jahren (!!) angefangen hat zu schreiben. Es ist kein leichtes Buch, dass man innerhalb ein oder zwei Tage gelesen hat. Es zeigt uns Jugendliche, die versuchen ein halbwegs normales Leben zu führen, jedoch durch brutale Geschehnisse zurückgeworfen werden. Die Art wie jeder Protagonist in diesem Buch mit den alltäglichen Geschehnissen umgeht war erschreckend, aber dennoch glaubhaft dargestellt. Der Krieg in der Ostukraine ist hier in Westeuropa total in Vergessenheit geraten bzw. bekommen wir hier nur teilweise etwas mit. Das Buch führte mir vor Augen, was es heißt in Frieden leben zu können und das es keine Selbstverständlichkeit ist. Mit den Namen hatte ich etwas Probleme, sodass ich manchmal durcheinander kam wer wer ist, aber das ist nur eine Nebensache, die mich bei der Bewertung dieses Buches nicht beeinflusst. Ich bin auf jeden Fall froh dieses Buch gelesen zu haben und freue mich auf die Fortsetzung.