shades_of_paper
Ich bin nicht 100% sicher, was es war, aber irgendetwas an diesem Buch hat für mich überhaupt nicht gepasst. Ich dachte "Der Keller" von Minette Walters würde ein spannender, kurzweiliger Psychothriller sein. Was ich hier gelesen habe war auch Psycho, sehr sogar. Aber leider ganz und gar nicht auf die Weise, die ich mag. Für mich, als sehr versierte Leserin von Thrillern und Krimis war die Geschichte an sich sehr vorhersehbar. Das alleine wäre wahrscheinlich gar nicht das Größte Problem gewesen, wären da nicht diese unausstehlichen Charaktere gewesen. Und zwar jeder von ihnen. Die Familie, bei der Muna lebt, schien mir teilweise, als würde sie sich selbst parodieren. Die Kinder - aggressiv, faul und dumm wie ein Stück Toastbrot, der Vater - ein Einfältiges, gewalttätiges Familienoberhaupt und schließlich auch noch die stark adipöse und hinterhältige Frau im Haus, die sich gerne "Prinzessin" nennen lässt. Ich hatte gehofft, zumindest zu der armen Muna eine Verbindung aufbauen zu können, doch selbst Mitleid mit ihr zu haben, fiel mir ab einem gewissen Zeitpunkt schwer. Sie ist stark psychopathisch veranlagt, hinterhältig und gewalttätig und zu allem Übel denkt sie auch noch, sie sei bessesen vom Teufel. Als ich dieses Buch endlich zuklappen konnte, wahr ich ehrlich gesagt sprachlos. Soetwas habe ich auf jeden Fall noch nie gelesen. Muss ich aber auch nicht wiederholen.
