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seehase1977

Posted on 10.2.2020

Nichts für schwache Nerven – Brutaler und düsterer Thriller mit kleinen Schwächen Die dreizehnjährige Laura geht gerne in die Stadtbücherei, doch nach ihrem letzten Besuch dort kommt Laura nicht nach Hause. Nachdem Laura verschwunden bleibt, findet die Polizei alsbald einen ersten Verdächtigen, doch von Laura fehlt weiterhin jede Spur. Tatjana, die Mutter des Mädchens jedoch gibt auch ein Jahr später die Suche nach ihrem Kind nicht auf, auch wenn nicht nur ihre Ehe, sondern auch sie daran zu zerbrechen droht. Und dann ist da noch Tom, der sich schon als Kind immer ein Haustier gewünscht hat und der von bösartigen und sadistischen Trieben geleitet wird. Doch jetzt ist Tom erwachsen, Zeit sich seine Wünsche zu erfüllen, Zeit für Fida… Meine Meinung: „Fida“ von Stefanie Maucher ist mein erster Thriller der aus Stuttgart stammenden aber in Leipzig lebenden Autorin. Der Spannung versprechende Klappentext zusammen mit dem aussagekräftigen Cover hat mich neugierig gemacht. „Fida“ ist ein brutaler, düsterer und spannender Thriller, aus dem sicherlich mehr herauszuholen gewesen wäre, der mir aber dennoch sehr gut gefallen hat. Den Plot an sich erfindet Stefanie Maucher nicht neu. Ein junges Mädchen verschwindet, eine verzweifelte Mutter gibt die Suche nach der vermissten Tochter nicht auf und hat, nach einer langen verzweifelten Suche, endlich eine heiße Spur. Doch die ist grausam. Ist Laura überhaupt noch am Leben? Die Art und Weise wie die Autorin die Geschichte erzählt, hat mir gut gefallen. Dem Leser werden verschiedene Blickwinkel geboten, durch die man der Story noch intensiver folgen kann, so stehen abwechselnd die Mutter, das Opfer sowie der Täter im Mittelpunkt. Das Ende ist rasant und besonders und nicht unbedingt das, womit man hätte rechnen können. Der unaufgeregte, einfache Schreibstil liest sich gut, die Schilderungen der Geschehnisse sind spannend und äußert brutal und nichts für schwache Nerven. Körperlicher Missbrauch, Blutvergießen, Folter. Aber auch die eher leisen Töne wie die Gefühle, die Angst und die Hoffnungslosigkeit der verzweifelten Mutter sind realitätsnah und intensiv beschrieben und man fühlt sie beinahe am eigenen Leibe mit. Der Spannungsbogen ist gegeben, hätte aber, wie manche Szenarien noch besser ausgefeilt sein können. Mir haben eine ordentliche Prise Nervenkitzel und Gänsehaut-Momente gefehlt. Die Protagonisten sind gelungen, aber auch hier hätte es ein klein wenig mehr sein dürfen, noch etwas mehr Persönlichkeit, mehr Tiefgang. Mein Fazit: Stefanie Mauchers Thriller „Fida“ ist spannend und brutal, die Szenen sind teilweise blutig und detailreich beschrieben, somit ist dieses Buch sicherlich nichts für zartbesaitete Gemüter. Ich hatte kurzweilige und unterhaltsame Lesestunden. „Fida“ hat viel, was einen guten Thriller ausmacht, dennoch hätte es nach meinem Geschmack von allem noch ein klein wenig mehr sein dürfen. Einen Blick auf die weiteren Bücher der Autorin lohnt sich hier sicherlich.

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