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morningside

Posted on 10.2.2020

Gertrud, Paula und Katty sind Schwestern, die am Niederrhein zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgewachsen sind. Ende desselben Jahrhunderts feiert Gertrud ihren 100. Geburtstag und ihre kleine Schwester Katty, inzwischen 84 Jahre alt, plant ein richtig großes Fest auf dem Tellemannshof in Werdt, wo man schon vor 80 Jahren Feste groß zu feiern wusste. Doch genau mit diesem Ort verbindet Gertrud die schlimmsten Erinnerungen ihres Lebens - was Katty bisher nie nachvollziehen konnte, da sie zu jener Zeit gerade mal ein Kleinkind war. Mit den Vorbereitungen für dieses Fest, die incl. Fest 4 Tage dauern, startet der Roman von Anne Gesthuysen und lässt uns gleichzeitig einen Blick auf die Zeit ab etwa 1915 werfen. Die Vorbereitungen bringen manche Spannung an den Tag, die hauptsächlich zwischen Gertrud und Katty bestehen. Paula ist das verbindende Glied dieser Kette und vermag immer wieder klug zu vermitteln, sodass die Streitigkeiten nie über die Maßen oder zu lange das ansonsten sehr zugetane Verhältnis der Schwestern belasten. In diese Vorbereitungen eingestreut liegen Erinnerungen an die vergangenen 80 Jahre mit ihren beiden Weltkriegen: Gertrud, der ihre große Liebe versagt blieb, da der herrische Bruder ihres Verlobten die Heirat zu verhindern wusste. Katty, deren große Liebe ebenfalls nie Erfüllung fand, da sie sich ausgerechnet in jenen herrischen Bruder verguckte und Paula, die ihren Mann an Männer verlor und so bitter von ihm enttäuscht wurde. Dies alles entblättert sich ganz langsam vor dem Leser, der doch durch etliche Zwischenbemerkungen schon ahnt, was letztlich passierte. Aber es macht durchaus Freude, schön langsam die Geschichte aufgeblättert zu bekommen. Zu erwähnen ist noch, dass die Geschichte auf tatsächlichen Begebenheiten und Erlebnissen der 3 Großtanten von Geesthuysen beruht. Die Story selbst war für mich hochinteressant und wusste mich auch zu fesseln. Der Schreibstil von Anne Gesthuysen ist durchaus angenehm zu lesen und weiß auch zu unterhalten. Mehr sollte man nicht erwarten von diesem Buch, denn leider kam die Schreibweise mir auch an manchen Stellen etwas sperrig vor. Das gewisse Etwas fehlt einfach. Daher von mir auch 1 Stern Abzug.

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