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bella5

Posted on 10.2.2020

ie Reihe rund um die Staatsanwältin deutsch – amerikanischer Herkunft mag ich sehr. Chastity Riley stammt eigentlich aus Frankfurt, lebt und arbeitet jedoch in der Hansestadt Hamburg. Zwei Fälle beschäftigen die Powerfrau: Zum einen gibt es einen traurigen Todesfall mit Fahrerflucht, zum anderen werden misshandelte Männer in Käfigen aufgefunden, die die Leiter des Verlags Mohn & Wolff sind… Der 7. Band der Reihe ist trotz kleiner Macken echt lesenswert. Ich liebe den Stil der Autorin Simone Buchholz sehr. Poetisch, eigen, etwas sperrig. Die Krimi Reihe hebt sich durch diesen einzigartigen Stil von allen anderen deutschen Krimireihen ab. Ich habe als erstes die „Blaue Nacht“ gelesen, dann mit Band eins weitergemacht und nach und nach alle Teile regelrecht verschlungen. In der Gesamtschau ist „Beton Rouge“ für mich etwas schwächer als die anderen Teile der Reihe. Irgendwie wirkt das Buch wie mit angezogener Handbremse geschrieben. Sehr reduziert, alles. Und der Schluss bleibt unbefriedigend offen. Chas‘ Freundeskreis zerfällt: Rocco und Carla haben eine fette Ehekrise, Freund Klatsche kriegt mit einer anderen Frau ein Kind. Mentor Faller ist im Urlaub. Es gibt aber auch neue Figuren, etwa den Afrikaner Acolatse und den Ermittler Ivo Stepanovic. Hier war wohl der serbische Fußballtrainer Dragoslav Stepanovic Namenspate ?. Calabretta hat eine Midlifecrisis. Chas‘ Privatleben kommt nur am Rande vor, und die beiden Fälle haben mich auch nicht vom Hocker gerissen. Gut gefiel mir aber wie gesagt die Figurenzeichnung. Auch verzichtet Buchholz auf eine Moral in Robin-Hood-Manier, was ich gut finde. Die im Krimi enthaltene Gesellschaftskritik kommt stimmig daher. Fazit: Sprachlich und stilistisch ein Hochgenuss, inhaltlich leider nicht ganz so stark. Dafür gibt es für den neuesten Band meiner deutschen Lieblingskrimireihe 4 Sterne und trotzdem eine Leseempfehlung.

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