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bella5

Posted on 10.2.2020

für Katrin bricht eine Welt zusammen, als sie ihre Sendung beim Sender „Hello TV“ aufgeben muss, um ein Format für Senioren zu moderieren. Die Diplomphysikerin kam durch Zufall zum Fernsehen. Als studentische Aushilfe schleppte sie Kabel. Es blieb indes nicht bei dieser Tätigkeit, und bald dachte Katrin nicht mehr ans Promovieren,sondern entwickelte sich zur ambitionierten Journalistin. Als Katrin jedoch das Angebot bekommt, mit einer alten Dame nach Kuba zu reisen, schöpft die Mittdreißigerin neuen Mut, denn sie liebäugelt damit, für eine Reisereportage den "Goldenen Griffel", einen begehrten Preis der Branche zu erhalten. Katrin überlässt nichts dem Zufall, sie ist ehrgeizig, strebsam und stets auf den eigenen Vorteil bedacht. Ihre Reisepartnerin Hanna ist das genau Gegenteil der verbissenen Karrierefrau, denn die Adelige ist eine gelassene und lebenslustige alte Dame, die ganz andere Prioritäten setzt als Katrin. Eines aber ist ihr wichtig: Sie möchte unbedingt ihre Jugendliebe auf Kuba finden! Im rosa Cadillac erkunden die beiden Frauen die Karibikinsel. Die abenteuerliche Reise wird vor allem für Katrin zum Selbstfindungstrip … „Mit Hanna nach Havanna“ bietet beste Unterhaltung mit Tiefgang und einem Schuss Gesellschaftskritik. Angeprangert wird der Optimierungsdruck und ein gnadenloser Jugendwahn, unter welchem vor allem Frauen zu leiden haben. Doch der Kommentar zum Zeitgeist ist wunderbar „verpackt“. Es macht Spaß, den Roman zu lesen, und man wird vom Fernweh gepackt, wenn man neben traumhaften Landschaftsbeschreibungen auch noch eine große Portion Karibikfeeling serviert bekommt. Es handelt sich beim Roman nicht um flache chicklit, denn die Figuren sind gut ausgearbeitet, und es ist interessant, die Entwicklung der Charaktere zu beobachten. Vom eigentlichen Handlungsverlauf will ich an dieser Stelle nicht viel verraten, um möglichen Lesern nicht den Lesespass zu verderben. Nur soviel: Es gibt humorvolle, abwechslungsreiche und anrührende Passagen. Der Roman ist so gut strukturiert, dass ich mich beim Lesen nie gelangweilt habe, das happy ending muss man aber mögen. Fazit: „Mit Hanna nach Havanna“ ist ein wunderbares Plädoyer für ein Miteinander der Generationen und zugleich eine richtige Wohlfühl-Lektüre!

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