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leseleidenschaft

Posted on 10.2.2020

Dr. Rachel Garrett ist Pathologin und eines Tages liegt eine unheimlich gutaussehende Leiche auf ihrem Tisch. Nachdem sie die tödliche Kugel entfernt hat, die ihren Patienten zu ihr geführt hat, erwacht die Leiche zum Leben. Da Rachel sich eine Grippe eingefangen hat, schiebt sie die sprechende Leiche ihren Fieberträumen zu. Erst recht, nachdem sie zusammenklappt und niemand im Krankenhaus je etwas von dieser Leiche gehört oder gesehen hat. Wenige Wochen später liegt ein 'Rostbraten', eine verkohlte Leiche wie Rachel sie nennt, auf ihrem Tisch. Als plötzlich die verkohlte Schicht abbrökelt, stellt sie eine verblüffende Ähnlichkeit mit der lebenden Leiche aus ihren Fieberträumen fest. Doch bevor sie die Leiche weiter untersuchen kann, stürmt ein schwer bewaffneter Mann in den Sektionssaal und will ihre Leiche köpfen. Stattdessen trifft die Axt des Mannes Rachel, die sich selbstlos in den Weg geworfen hat, um die Leiche zu beschützen. Die Leiche, Etienne Argeneau, ist ein Vampir oder das, was die Menschheit als Vampir definiert. Denn eigentlich, und das ist eine sehr interessante Idee von Lynsay Sands, leben in Etiennes und seinesgleichen Blutkreislauf hochentwickelte Nano-Roboter, die unentwegt den Verfall des Körpers und somit das Altern verhindern. Blut ist die Energiequelle dieser Nanos, weshalb Etiennes Rasse auf den stetigen Konsum von Blut angwiesen sind. Es kommt wie es kommen muss: Etienne wandelt Rachel in einen Vampir und beginnt sie in ihrem neuen Dasein zu unterrichten. Dass die beiden eine leidednschaftliche Beziehung eingehen ist quasi vorprogrammiert. Im Gegensatz zu Lara Adrian, die einen recht derben bis vulgären Wortschatz an den Tag legt, umschreibt Lynsay Sands gerade erotische Szenen eher zaghaft. Aber dabei gelingt es ihr trotzdem, die richtige Atmosphäre zu schaffen. An anderen Stelle wirkt der Schreibstil (oder die Übersetzung) eher holprig, was den Lesefluss bei mir zumindest leicht eingeschränkt hat. Auch haben mich ein paar Unstimmigkeiten aus dem Lesefluss gebracht. Nichts desto trotz ist die Geschichte schön erzählt und an nicht wenigen Stellen werden die Kommunikationsprobleme zwischen Mann und Frau in wunderbaren Dialogen dargestellt, was mir den ein oder anderen Schmunzler herausgekitzelt hat. Gleich zu Beginn des Buches, hab ich vor Lachen fast auf dem Boden gelegen, da Lynsay Sands wirklich amüsante Situationen erzeugt, die auch markant für das Buch und vielleicht die ganze Serie sind. Jedes Buch soll laut Verlag für sich selbstständige Handlungen sein. Zwar handeln alle Bücher von der Familie Argeneau und somit mit wiederkehrenden Charakteren, einen Handlungsstrang, der sich über die gesamte Serie zieht, gibt es aber nicht. Das macht es natürlich leichter aus der Serie auszusteigen oder schwieriger dabei zu bleiben (je nachdem, ob man das Glas lieber halbvoll oder halbleer sieht). Obwohl mich der holprige Schreibstil etwas abschreckt, bin ich trotzdem gewillt, den nächsten Teil der Serie zu lesen.

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