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bella5

Posted on 10.2.2020

Max Heller ermittelt in der SBZ Dies ist der dritte Band rund um den Ermittler Max Heller. Die vorherigen Bände habe ich leider nicht gelesen, aber ich habe sie nach der Lektüre dieses Buches auf meine Wunschliste „gepackt“. Besonders interessant ist, dass die Handlung dieses Romans in der SBZ nach Ende des Zweiten Weltkrieges angesiedelt ist. Die „Nachwehen“ dieser großen europäischen Katastrophe beschreibt der Autor sehr gut. Kriegsveteranen leiden unter PTSD, Zivilisten hungern, die Gesellschaft als solche ist geschädigt. Trotz der neuen Zeiten sind manche Menschen noch immer von der Vorkriegs - Indoktrination geprägt. Im Krieg gibt es eigentlich keine Gewinner. „Vergessene Seelen“ ist ein spannender Krimi und zugleich eine eindringlich geschriebene Geschichtslektion. Da ich nicht in der ehemaligen DDR aufgewachsen bin, fand ich Dresden als Handlungsort besonders interessant. Worum geht’s? „Dresden 1948: Ein heißer Sommer, drei Jahre nach Kriegsende. Die große Währungsreform stürzt das besetzte und aufgeteilte Nachkriegsdeutschland in eine Krise. Inmitten der mühsamen Wiederaufbauarbeiten bekommt es Oberkommissar Max Heller mit dem Fall eines 14-jährigen Jungen zu tun, dessen Todesursache völlig unklar ist. War es ein Unfall, Mord oder sogar Selbstmord? Heller stößt bei seinen Ermittlungen auf eine Wand des Schweigens und wird dabei mit seinem ganz persönlichen Albtraum konfrontiert, den er längst vergessen geglaubt hatte.“ Vom eigentlichen Handlungsverlauf möchte ich an dieser Stelle nicht viel verraten, um potentiellen Lesern nicht den Spaß zu verderben. Ich kann aber ohne zu spoilern sagen, dass die Figurenzeichnung wirklich sehr gelungen ist. Alles wird sehr anschaulich beschrieben, es gibt keine Spannung nur um der Spannung willen, aber Tiefgang in der Geschichte. Ich denke, dass es gut ist, die Reihe chronologisch zu lesen, daher weiß ich nicht, ob ich diesen Band als stand alone empfehlen kann. Auch steht der Kriminalfall nicht unbedingt im Mittelpunkt; die gesellschaftlichen Ereignisse, die Sorgen und Nöte der Menschen sind das Herzstück der story. Goldammer hat sehr sorgfältig gearbeitet, es gibt keine plot holes und auch das Ende der Geschichte ist nicht schwächer als die Exposition und der Hauptteil. Fazit: Ich habe während der Lektüre Lust auf die komplette Reihe bekommen. „Vergessene Seelen“ ist ein lesenswerter historischer Kriminalroman, in welchem der sozialgeschichtliche Aspekt nicht zu kurz kommt.

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