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Der frankensteinige Name und das Cover lassen es nicht vermuten, aber “Die lebende Tote“ spielt keineswegs in der Vergangenheit, sondern in der Zukunft. Sehr weit in der Zukunft. Die Erde ist nicht mehr wirklich bewohnt, und nur Archäologen bzw. Schmuggler suchen illegal auf der Erde nach alten Dingen. Bei einer dieser Ausgrabungen kommt es aber zu einem Unglück. Die Tochter der Anführerin fällt in ein tiefes Loch und stirbt. So weit so schlimm, tauchen plötzlich große Wesen auf, die aussehen wie Octopusse Oktopoden und als es aussieht als würde etwas furchtbares passieren, hebt eines der Wesen das tote Mädchen hoch zu ihrer Mutter. Auf einem anderen Planeten findet eine Gerichtsverhandlung statt. Joachim hat illegaler weise Bücher von der Erde besessen und wir dafür bestraft. Da kommt es ihm gerade recht, dass die Mutter des toten Mädchens seine Dienste dringend benötigt. Kein Abklatsch Das Szenario ist sehr viel interessanter als ich anfangs dachten. Es werden zwar einige Parallelen zu Frankenstein gezogen, die Geschichte ist aber schon gravierend anders. Das Setting auf der mehr oder weniger verlassenen Erde, ein alter Kampfroboter als Diener und auch die Art wie das Mädchen zurück ins Leben geholt werden soll, ist ein andere. Parallelen wie das alte Herrenhaus und die altertümliche Kleidung werden gut erklärt und passen besser in die SciFi Story als man zuerst denkt. Gezielter Horror Nach den Erzählungen von Sunnys Bücherschloss habe ich ehrlich gesagt mit dem schlimmsten gerechnet, auch wenn ich wusste, dass sie eine kleine Mimose ist, was sowas angeht. Speziell am Anfang kommt es auch zu einigen ziemlich unheimlichen Momenten. Besonders als leichter Arachnophobiker hatte ich teilweise ein sehr ungutes Gefühl beim Lesen. Das liegt vor allem daran, dass die Zeichnungen große Klasse sind und alles was ich an Spinnen ekelhaft finde einfangen. In der Mitte des Bandes rückt der Horror das ein wenig in den Hintergrund und grade als ich schon fast vergessen hatte, dass es eine gruselige Geschichte ist, kommt das Finale. Und das hat es in sich. Es ist ekelig, unheimlich und höchst unangenehm. “Die lebende Tote“ ist aber nicht die Art Horror, die dir immer wieder ins Gesicht schreit wie brutal und unheimlich sie ist. Vielmehr wird eine Stimmung aufgebaut, die nicht versucht zu schocken, sondern Angst und Unwohlsein zu wecken. Fazit Eine originelle Geschichte die mit alt bekannten Elementen spielt und sie mit viel neuem zu etwas ganz besonderem vermischt. “Die lebende Tote“ ist keineswegs das Klischeefeuerwerk, für das es manche vorerst womöglich halten werden. Freunde von stimmungsvollem Gruseln und atmosphärischem SciFi Horror sollten sich diesen Comic nicht entgehen lassen.