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Schokoloko 28

Posted on 10.2.2020

Isabell und Georg sind junge Eltern von Matti. Isabell fängt wieder an zu arbeiten als gelernte Cellistin. Doch ihr Repertoire ist nicht mehr so gut wie früher. Bei ihrem Cellosollo vermurkst sie es regelmässig, da ihre Hand/ Finger anfangen zu zittern. Sie vergleicht ihre Symptome mit dem eines Kollegen, der die Musikerkrankheit hat und seine Musikerkarriere an den Nagel hängen musste. Ihre Kollegen fangen schon an zu tuscheln und sie erfährt schon erste direkte Angriffe auf ihre Person, da sie nicht mehr so gut funktioniert wie früher. Aus diesem Grund lässt sie sich krank schreiben, um wieder zur Ruhe zu kommen und wieder alleine zu üben Ihr Mann hat andere Sorgen. Er ist Journalist und seine Zeitung, bei der er arbeitet steht vor dem Verkauf. Stellen werden gekürzt und wahrscheinlich steht er bald auf der Straße. Dann stirbt noch seine Mutter und er vererbt ihre Schulden und muss diese tilgen. Die Steigerung der Esistenzangst ist dann noch die Mieterhöhung, die in das Haus flattert, da das Haus schön saniert wurde und der Vermieter die Mehrkosten auf die Mieter umlegt. Es kommt zu Spannungen zwischen Isabell und Georg, die auch die Ehe etwas erschüttern. Diese Geschichte war mir teilweise etwas zu monoton und zu unterkühlt geschrieben. Natürlich kann man das als Porträt der hamburgischen Lebensgefühlt interpretieren, doch für mich wirkten die Protagonisten nicht wie aus Fleisch und Blut. Auch agierten sie etwas stereotyp. Auf der anderen Seite hat mir die Erzählstimme der Geschichte und der Rhythmus der Sprache sehr gut gefallen. Ich konnte eine gewisse Sensibilität und Feinheit von Situationen der Autorin spüren. Aus diesem Grund bin ich etwas zwiegespalten und runde von 3,5 auf vier Sterne auf.

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