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Lisa

Posted on 10.2.2020

Zuerst ist zu Erwähnen, dass dieser Roman einen Vorgänger hat, namens „Wir sehen uns morgen“, worauf leider nirgends hingewiesen wird. Vielleich wäre es um einiges angenehmer gewesen, wenn man den ersten Band kennt und dann erst „von allen Seiten“ liest. Anfangs beschränkt sich die Handlung auf die beiden Brüder Ben und Rikki, welche Benzin schnüffeln und einfach die Zeit totschlagen wollen und keinen Sinn in ihrem tristen Leben sehen. Sie entscheiden sich, einen Jahrmarkt auszurauben, um dann von ihrem gewalttätigen Vater zu flüchten und bei ihrem kriminellen Bruder unter zu kommen. Zu Beginn fand ich die Handlung noch recht spannend und mich interessierte, wie weit die Brüder wohl kommen werden und was sie an ihrem Ziel erwarten würde, jedoch ließ diese Spannung schnell nach, als der Autor immer mehr Perspektiven von anderen Personen anführte. Meiner Meinung nach wäre es besser gewesen, wenn Tore Renberg die Perspektive der Brüder behalten hätte und nicht einen allwissenden Erzähler angebracht hätte, welcher jeden Charakter der Geschichte durchleuchtet. Zudem ist sein Schreibstil sehr kalt und nüchtern, wodurch es sich teilweise angefühlt hat, wie als würde er einem die Wörter einfach so vor die Füße werfen. Was ich jedoch gut fand, waren die zwei Brüder an sich. Ben ist eher der robuste und selbstsichere Typ, welcher im Laufe der Geschichte immer härter wird. Im Gegensatz dazu steht sein Bruder Rikki, welcher eher nachdenklich und zurückhaltend wirkt. Jedoch funktioniert die Beziehung der beiden Geschwister sehr gut und es wird auch realistisch dargestellt. Ich finde, dass das Buch als nette Unterhaltung dient, aber bei Weitem nicht das bietet, was im Klappentext angepriesen wird. Dazu musste ich mich teilweise wirklich quälen, um weiter zu lesen, was ich total schade finde.

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