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miss_pageturner

Posted on 10.2.2020

Nachdem mich der erste Band von Lady Trent’s Memoiren so begeistert hat, musste sofort der zweite Band hinterher gelesen werden, denn wie heißt es so schön: nach der Expedition, ist vor der Expedition. Meine Meinung zum Buch: Es wird tropisch Drei Jahre sind vergangen, seit Lady Trent ihre erste Expedition unternahm, drei Jahre hat es gedauert, bis die neue Expedition geplant war. Statt nur in ein fernes Land zu reisen, geht es dieses mal gleich auf einen anderen Kontinent. Dieser ist klar an Afrika angelehnt, sowohl geografisch, mit Savannen und Regenwälder, als auch kulturell. Obwohl die Grundhandlung ähnlich abläuft, wie im ersten Band (die Forschergruppe rund um Isabella geht auf Expedition, erforscht Drachen und stößt selbstverständlich auf Probleme), ist es doch erstaunlich, wie der Wechsel der Umgebung dem Buch trotzdem ein ganz anderes Gefühl verleiht. Isabella ist dieses Mal noch mehr Gefahren ausgesetzt und zwischen tropischen Seuchen, politischen Intrigen, aber auch ganz alltäglichen Problemen wie die Frage wie Frau auf Expedition mit ihren Tagen umgeht (An dieser Stelle sei gesagt, dass ich es klasse finde, dass sowas mal angesprochen wird. Sonst sind, Sachen wie Menstruation oder auch das tägliche Geschäft absolute Tabuthemen und das obwohl es völlig natürliche Vorgänge sind) sowie allen weiteren Gefahren des Dschungels, kommt die Spannung nicht zu kurz. Diejenigen, die etwa mehr Action brauchen um glücklich zu sein, werden sich mit diesem Band definitiv wohler fühlen, als mit dem Vorgänger. Mehr, als nur Drachen Ein Punkt, der mir schon beim Vorgänger gut gefallen hat, in diesem Buch aber noch viel deutlicher zutage tritt ist, dass es auf der Expedition zwar um Drachen geht, man aber ebenso viel über das Land und seine Leute erfährt. Ich fand es äußerst gelungen, wie die Autorin die Kulturunterschiede aufzeigt, dabei zwar immer wieder Witz und Humor einfließen lässt, die fremde Kultur aber trotzdem stets respektvoll darstellt. Denn zwar hat Isabella durchaus das ein, oder andere Vorurteil, ihr älteres Ich, lässt diese jedoch nicht kommentarlos stehen und neigt sehr stark zur Selbstreflexion. Auf diese Weise war es eine wahre Freude zusammen mit Lady Trent die Sitten und Bräuche der Menschen kennen zu lernen und gerade das naturverbundene Leben der Moulisch empfand ich als äußerst faszinierend. Am Ende des Buches hatte ich tatsächlich das Gefühl eine fremde Kulturgemeinschaft deutlich besser kennen gelernt zu haben. Darüber hinaus spielt auch die Politik der Region dieses Mal eine größere Rolle. Klingt im ersten Moment langweilig, ist es aber überhaupt nicht. Denn die Situation hat deutliche Parallelen zur europäischen Kolonialpolitik des 19. Jahrhunderts, und die Kritik daran wird mehr als deutlich. Diesen Spiegel der Gesellschaft fand ich sehr interessant. Fazit: Der zweite Band von Lady Trent’s Memoiren braucht sich definitiv nicht hinter seinem Vorgänger zu verstecken. Spannung ist da, das Eintauchen in fremde Kulturen gelingt an Isabellas Seite mühelos und die Darstellungsweise ist innovativ und respektvoll.

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