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meinbuecherchaos

Posted on 9.2.2020

Dieses Buch war mein erstes Winterbuch überhaupt. Ich war richtig gespannt, ob es mich mit seiner kühlen und verschneiten Landschaft von Alaska begeistern und in Weihnachtsstimmung versetzen kann. Das Cover macht auf jeden Fall schon richtig Lust auf Schnee, Hunde, Schneeballschlachten und eine gemütliche Tasse Tee oder heiße Schokolade am Fenster. Äußerlich hat es mich sofort angesprochen, aber bei dem Inhalt war ich mir da nicht so sicher. Der Schreibstil von Joanna Wolfe war nicht besonderes, aber er ließ sich gut und ohne jegliche Probleme zügig lesen. Das Buch wurde aus der Sicht der weiblichen Protagonistin Jenny geschrieben, jedoch nicht aus der für mich gewohnten Ich-Perspektive, sondern aus einer Erzähler-Perspektive. Ich brauche bei vielen solcher Bücher recht lange um mich darauf umzustellen, da ich auch nicht gerne aus dieser Perspektive lese. Jenny lebt zusammen mit ihrem Vater in einer Art Gästehaus, das sie für Touristen betreiben. Sie verloren Jenny Mutter vor ein paar Jahren bei einem Unfall und Jenny und ihr Vater haben dies noch nicht ganz verkraftet. Besonders ihr Vater hat noch daran zu knabbern. Jenny möchte unbedingt in ihre Fußstapfen treten und einmal beim großen Hundeschlittenrennen von Alaska teilnehmen. Dies findet in drei Monaten statt und ich habe mich richtig darauf gefreut dies miterleben zu dürfen. Naja Pustekuchen, denn auch wenn auf gefühlt jeder zweiten Seite von diesen Rennen erzählt wird, wird man leider sehr enttäuscht, denn das Rennen dürfen die Leser nicht miterleben. Es geht vielmehr um die Landschaft von Alaska, eine junge - aber für mich sehr unrealistische - Liebe, angekratzt das Hundeschlittenrennnen, den Ölabbau und scheinbar gnadenlose Umweltaktivisten. Die Autorin hat hier einfach zu viele Themen angesprochen. Denn es war einfach zu wenig von den einzelnen Elementen vorhanden, die die Handlung spannend gemacht hätten. Jenny hat mir in den ersten paar Seiten noch recht gut gefallen. Sie versucht sich in einem Männersport erfolgreich durchzusetzen und leitet nebenbei mit ihrem Vater das Gästehaus. So lernt sie auch den Protagonisten Mike kennen. Hier fing schon das Dilemma an. Die beiden können sich ein paar Seiten nicht ausstehen, unternehmen einen Ausflug zusammen und schon haben sich scheinbar beide ineinander verguckt. Dass zwei Tage später das "Ich liebe dich" von Mike folgte war was den Berg zum Einsturz brachte. Ich habe nichts dagegen, wenn Charaktere sich schnell verlieben, aber bei den beiden ging es mir doch ein bisschen zu schnell. Es wirkte für mich einfach zu unrealistisch. Was mich zudem noch im Lesefluss störte waren die ständigen Fütterungen ihrer Huskys, mit denen sie jedes Mal einen Monolog führte. Ich habe nicht gegen Tiere - ich habe selbst Katzen, mit denen ich auch mal rede -, aber ich lese kein Buch, um die Protagonistin sich mit Tieren unterhalten zu sehen. Einmal wäre ok gewesen, aber das passierte jedes Mal. Ich weiß nicht, ob ich zu viel erwartete, oder ob der Klappentext nicht etwas irre führend war, aber mir hat das Buch leider überhaupt nicht gefallen. Ich hätte eine Liebesgeschichte in Alaska erwartet, die von einem Hundeschlittenrennen begleitet wird. Aber es führte eher in eine Umweltverschwörung, die die Handlung nicht spannender machte. Küss mich unterm Nordlicht war mein erstes Winterbuch überhaupt. Ich hatte viel von dem Buch erwartet, jedoch konnte es mich leider nicht überzeugen. Die Protagonisten wirkten nicht ihrem Alter entsprechend, die Geschichte war meiner Meinung nach tot langweilig und der Höhepunkt konnte dies leider auch nicht mehr rausreißen. Selbst das erwartete Hundeschlittenrennen konnte ich nicht miterleben. Das Buch bot eine gute Idee, aber an der Umsetzung mangelte es kläglich.

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