Alle Beiträge von sabinescholl
sabinescholl hat einen Beitrag verfasst31. August 2020, 12:38
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Meine erste Lektüre dieses Buches geschah zufällig und beiläufig. Das zweite Mal las ich Edmund de Waals „Der Hase mit den Bernsteinaugen“, weil ich herausfinden wollte, mit welchen Mitteln der Autor sein historisches Material in erzählte Geschichte umwandelt. Das Buch stellt eine Besonderheit insofern dar, als der englische Keramiker das Schicksal seiner jüdischen, aus Odessa stammenden Familie, weder als Historiker noch als Schriftsteller erforscht. Der mit seinen Händen arbeitende Künstler st… weiterlesensabinescholl hat einen Beitrag verfasst29. Juli 2020, 13:54
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Was bedeutet es wohl, wenn für eine Publikation gleich drei Titel gefunden werden? Wahrscheinlich spricht das für Vielschichtigkeit, welche das Sachbuch von Charles King tatsächlich kennzeichnet. Im Original lautet der Titel einmalGods of the Upper Air,ein anderes MalThe Reinvention of Humanity. Der Untertitel für beide gleich –A Story of Race, Sex, Gender and the Discovery of Culture– weist auf Kategorien einer Diskussion hin, die bis heute anhält und aktuell durch die Black-Lives-Matter-Bewegu… weiterlesensabinescholl hat einen Beitrag verfasst16. Januar 2021, 10:40
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Allen Menschen, die sich mit der Veröffentlichung ihres Erstlings in das Feld der Literatur begeben wollen oder das bereits getan haben, ist die neue Ausgabe der jährlich erscheinenden Zeitschrift PS, Politisch Schreiben, zum Thema Prosadebüt zu empfehlen. Das in den letzten Jahren entwickelte Marketingkonzept zur Einführung eines Autors, einer Autorin in den Betrieb wird darin von mehreren Seiten her beleuchtet und nirgendwo wurde bisher so unverhüllt darüber gesprochen wie in PS. So unternimmt… weiterlesensabinescholl hat einen Beitrag verfasst16. Januar 2021, 10:42
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Leichthändig verschränkt die österreichische Autorin Hanna Sukare in ihrem zweiten Roman „Schwedenreiter“ die persönliche Geschichte des gleichnamigen Protagonisten mit Problemlagen an seinem Kindheitsort zur Zeit des Zweiten Weltkriegs und Berichten seiner Suche nach historischer Wahrheit. Den Erzählkern bildet der sogenannte Sturm auf das Salzburger Dorf Goldegg im Juli 1944. Damals hatte die Gestapo eine Verfolgungsjagd auf Deserteure veranstaltet, in deren Folge 14 Personen ermordet und 25 i… weiterlesensabinescholl hat einen Beitrag verfasst19. Februar 2021, 13:32
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Die Protagonisten von Kaśka Brylas Debütroman „Roter Affe“ sind tollen Turbulenzen ausgesetzt. Das WortTurbulenzkommt vonturbare, welchesdrehen, beunruhigen, verwirrenbedeutet. So sind in dieser Geschichte alle ständig in Bewegung, Brylas Heldin Mania hält dabei vorwiegend die Fäden in der Hand. Diesen äußeren Bewegungen entsprechen heftige innere Abläufe, welche bewältigt werden müssen. Vordergründig handelt es sich im Roman um einen Roadtrip von Berlin über Wien nach Warschau, hintergründig um… weiterlesensabinescholl hat einen Beitrag verfasst16. Januar 2021, 10:37
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Sobald Autorinnen die Geschichte ihrer Familie in literarischen Texten erzählen wollen, stellen sich Fragen: Wie ist es möglich, einzelne Mitglieder darzustellen und dabei auch ihre nicht so angenehmen Seiten zu beschreiben? Wie geht man nach einer Veröffentlichung mit deren ungehaltenen Reaktionen um? Kann man verständlich machen, dass die Überführung ihrer Verhältnisse in Literatur stets als Fiktion einzuschätzen ist? Zuweilen wird es daher erst möglich, über Vorfahren zu schreiben, wenn diese… weiterlesensabinescholl hat einen Beitrag verfasst29. Juli 2020, 13:50
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Mariupol: Der Name evoziert Bilder einer unbekannten Stadt irgendwo im Osten. Es ist der Ort, an dem Natasha Wodins Mutter lebte, bevor sie als Zwangsarbeiterin nach Deutschland kam. 2013 beginnt die damals 68jährige Autorin diese Vorgeschichte zu erforschen und lässt ihr Lesepublikum an der Suche teilhaben. Wesentliches Instrument der Recherchen bildet das Internet, welches die Möglichkeiten weit entfernte Familienstränge einander näherzubringen, enorm gesteigert hat. Wodin kann sich außerdem a… weiterlesensabinescholl hat einen Beitrag verfasst28. Oktober 2020, 14:26
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WAS MEINST DU MIT EINHEIMISCH? Wer jemals die grünen Hügel und abgelegenen Dörfer der deutschen Minderheit im rumänischen Banat bereist hat, wird Vertrautes in Iris Wolffs Roman „Die Unschärfe der Welt“ wiederfinden. Sie schildert diesen in sich geschlossenen Lebensraum und seine Bewohner bestimmt von den Rhythmen der Natur und uralten Traditionen. Es ist eine Welt aus Pfarrhäusern, Apfelbäumen, Weinstöcken, Gemüsegärten, Sommerküchen, Nutz- und Haustieren. In allen Dörfern gibt es eine Kirchenb… weiterlesensabinescholl hat einen Beitrag verfasst19. Februar 2021, 13:30
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Mit Mieko Kawakami wagt eine junge Autorin, die schwierigen Geschlechterverhältnisse Japans literarisch auszuforschen. Dabei steht, wie der Titel „Eier und Brüste“ vermuten lässt, der weibliche Körper im Vordergrund. An ihm wird deutlich, welche Bürden und Zwänge die traditionelle Gesellschaft Frauen auferlegt. Obwohl viele von ihnen studieren und von einem selbstbestimmten Leben träumen, wird ihre wahre Berufung vor allem in der Mutterrolle gesehen und nicht in der Berufstätigkeit. Dazu müssen … weiterlesensabinescholl hat einen Beitrag verfasst19. Februar 2021, 13:27
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Geschäfte für preiswerte Bata-Schuhe finden sich in so manchen Einkaufsstraßen. Die Marke mit dem schönen neusachlichen Schriftzug ist mir seit der Kindheit vertraut. Kürzlich erschien zur Geschichte dieses Namens der Roman „Mit Bata im Dschungel“. Das Thema war der weitgereisten tschechischen Autorin Marketa Pilatova zufällig untergekommen, als sie im Süden Brasiliens Tschechisch-Unterricht gab. Dort lebt eine Nachfahrin der Firmengründer, welche wegen Repressionen und Geschäftsinteressen ihr H… weiterlesen