Alle Beiträge von jankuhlbrodt
jankuhlbrodt hat einen Beitrag verfasst19. April 2020, 11:18
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Vor mir auf dem Tisch liegt umzingelt von Büchern ein Buch, das den Vorteil bietet, dass ich immer wieder nach ihm greifen kann und sofort in der Lektüre verschwinde. Dieses Buch fordert mich geradezu heraus, bevor ich morgens etwas anderes mache, frühstücke oder einen Unterricht vorbereite, erst ein mal ein paar Passagen in ihm zu lesen. Es heißt " Klebebilder " und ist von Georges Perros. Übertragen aus dem Französischen hat es Anne Weber. Dieses Buch ist eine Feier des freien Gedankens, und P… weiterlesenjankuhlbrodt hat einen Beitrag verfasst25. April 2020, 09:06
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Im Zuge des 50. Todestages von Paul Celan habe ich mich ein wenig gewundert, wie schnell dieser Dichter, der in der Bukowina, in Czernowitz als Sohn deutschsprachiger Juden geboren wurde und lange Zeit in Paris lebte, wo er auch starb, letztlich zum deutschen Dichter gemacht wird, weil er die deutsche Sprache benutzte. Schnell kommen zu so einer Ausgangssituation Zuschreibungen hinzu und Forderungen an den Dichter und seine Dichtung, als läge es in seiner Verantwortung, beständig an das, was man… weiterlesenjankuhlbrodt hat einen Beitrag verfasst25. März 2020, 12:10
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In Zeiten der Pandemie stünden vielleicht die dicken, die zeitschenkenden Bücher an. Die also, die uns helfen, die Wartezeit auf eine Normalisierung des Lebens zu überbrücken. Ausgreifende Romane, die uns in eine andere Welt entführen, bis die unsrige wieder mit aller Macht über uns hereinbricht, die Kunde von Kriegen und Hungersnöten unter dem Gespräch über Corona wieder vernehmbar wird. Gerade aber erstirbt das Leben auf unseren Straßen, wir kommen zum Stillstand. Nun bin ich ein Leser, der si… weiterlesenjankuhlbrodt hat einen Beitrag verfasst25. März 2020, 12:18
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Das Spiel von der Einverleibung Wer sich für besondere und besonders schöne Bücher interessiert, sollte zuweilen in den Seiten des Verlages Starfruit stöbern. Dort finden sich Texte, die die Kulturgeschichte des späten zwanzigsten Jahrhunderts bis hin zum ersten Fünftel des einundzwanzigsten auf eine je besondere Weise illuminieren, und es finden sich dort die verschiedensten Spielarten des literarischen Essays, also eine ebenso schöne wie lustvolle Art, Weltsicht darzustellen, Positionen zu mar… weiterlesenjankuhlbrodt hat einen Beitrag verfasst26. März 2020, 12:04
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Was für Bach und Augustinus, für Petrarca und Michelangelo selbstverständlich war, dass Kunst ein Teil des Gottesdienstes, und Ausdruck der höchsten Verehrung des Höchsten ist, dessen, der noch über der Liebe schwebt, weil er es ist, von dem alle Liebe ausgeht, weil wir als Liebende sein Abglanz, ein Umstand, der mit der Moderne mehr und mehr aus dem Bewusstsein gerät? … dessen Vollzug, aus der künstlerischen Praxis verschwand. Autonomisierung, scheint mir, ist eine wachsende Illusion, die Mensc… weiterlesenjankuhlbrodt hat einen Beitrag verfasst26. April 2020, 17:20
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Codes 2 Ein Schibboleth ist also ein Losungswort oder eine bestimmte Sprechweise an Hand derer ein Sprecher oder eine Sprecherin als Angehörige einer bestimmten Gruppe oder Schicht kenntlich wird. Das gewinnt nicht nur im Diskurs, der sich im Antisemitismus dreht, sondern auch im postkolonialen Diskurs an Bedeutung. Die Art zu sprechen verspricht Zugehörigkeit. Aber viel mehr noch ist eine bestimmte Art zu Sprechen die Bedingung, an einem bestimmten, an einen bestimmenden Diskurs überhaupt sich … weiterlesenjankuhlbrodt hat einen Beitrag verfasst30. März 2020, 10:20
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Eine unheimliche Geschichte Eine unheimliche Geschichte vom Übersetzen Vorab: Man muss sich die Gedanken, die ich hier verbreite und die nur ein Ausschnitt dessen sind, was mich angesichts dieser Lektüre befällt, nicht machen, um die Neuen Unheimlichen Geschichten zu genießen. Es fiel mir erst heute auf, nach vierzig Jahren Lektüre, wie sehr ich Mary Shelley Wollstonecraft und Bram Stoker von der einen und Edgar Allen Poe und H.P. Lovecraft von der anderen Seite des Atlantiks romancherinnentief … weiterlesenjankuhlbrodt hat einen Beitrag verfasst31. März 2020, 08:53
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Schön schwindelig Weil ich getstern im Zusammenhang mit Baudelaire und Poe auf Schestag zu sprechen kam, hier noch ein Text zu einer anderen Arbeit von ihm: Es gab in den Literaturlisten, die ich anfertigen musste, um während des Studiums meine akademische Redlichkeit zu beweisen, die Trennung von Literatur und Sekundärliteratur. Letzteres sollte wohl Texte bezeichnen, die sich auf andere vorliegende Texte bezogen, den Gehalt aus ihnen zogen, sich gewissermaßen parasitär aus anderen Texten speis… weiterlesen