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bluetenzeilen

Posted on 17.3.2023

"Wie konnten wir uns derart vergessen?" Inhalt: Sind deine Versprechen stärker als deine Träume? Als Leevi nach zehn Jahren wieder Kontakt zu seiner Kindheitsfreundin Riven aufnimmt, könnte der Anlass nicht trauriger sein. Ausgerechnet er war es, der ihren Vater orientierungslos am Strand vorfand. Nun möchte er alles tun, um ihr beizustehen, denn auch nach all den Jahren spürt er eine tiefe Verbundenheit zu Riven. Sie scheint seine Gefühle zu erwidern, doch je besser Leevi sie neu kennenlernt, desto mehr zweifelt er daran, ob er gut genug für sie ist. Sein Leben als einfacher Fischer ist so weit weg von der glamourösen Welt, in der Riven zu Hause ist, wie es nur sein kann. Wie soll er ihr und ihren Träumen gerecht werden, wenn er nicht einmal seine eigenen verwirklichen kann? Meinung: Gefühlvoll, absolut melancholisch und authentisch! Die Geschichte von Leevi und Riven ist herzzerreißend schön und eine riesige Leseempfehlung! Das Cover finde ich dabei ansprechend gestaltet. Es ist sehr schlicht und zurückhaltend, was die Farben nur noch weiter unterstreichen. Gleichzeitig mag ich das individuelle Logo richtig gerne und finde den Himmel mit den Wolken auch super zum Titel passend. Insgesamt ein Cover, dass mich als Leserin auf jeden Fall ansprechen konnte. Gleichzeitig passt dieses meiner Meinung nach unglaublich gut zum Stil, der Handlung, dem Titel und entsprechend zur Geschichte. Zudem konnte mich der total gefühlvolle, lockere und dennoch einnehmende Schreibstil von Marie Niebler sofort überzeugen. Die Dialoge wirken lebhaft und dennoch hat jeder einzelne Charakter so unglaublich viel gefühlt. Durch die wechselnden Perspektiven, auch innerhalb von mehreren, oftmals sehr langen Kapiteln, konnte ich jedoch in beide Gedankenwelten der Protagonisten eintauchen, was mir richtig gut gefallen hat. Und auch die wichtigen Themen kommen dabei keinesfalls zu kurz. Auf behutsame und dennoch persönliche Art und Weise macht die Autorin auf das Thema Alzheimer aufmerksam, das leider der traurigen Realität entspricht. Ich war einfach total ergriffen, musste total Schlucken, weil ich Rivens Vater schon im ersten Band mit seiner leicht mürrischen Art total mochte. Und mit der Zeit wurde nun immer deutlicher, wie viel er vergisst und was die Krankheit leider mit ihm macht. Aber auch das Suchen nach sich selbst wird thematisiert und steht somit im Mittelpunkt der Handlung. Riven sucht dabei nach einem wirklichen Zuhause, das sie in ihrem alten Leben, in dieser Kleinstadt, endlich finden kann. Viel zu laut und bunt ist die schillernde Großstadt, in die sie damals gezogen ist, weil ihre Eltern sich trennten. Aber sie blieb, begann eine Karriere in der Modewelt, fand neue Freunde, die dennoch unglaublich oberflächlich waren. Ihr glamouröses Leben scheint plötzlich nicht mehr ganz so glanzvoll, wie noch vor Wochen, als sie die Insel noch nicht betreten hatte. Doch mit jeder Seite, die verging, wurde auch immer deutlicher, dass ihr Herz jetzt sehr an Malcolm Island hängt, sodass sie einfach nicht mehr gehen will. Natürlich spielt Leevi hierfür auch eine wesentliche Rolle. Dieser schien anfänglich unglaublich verschlossen und vielleicht auch ein wenig vorsichtig und zurückhaltend. Dennoch habe ich ihn mit seiner Art total in mein Herz geschlossen, weil er mir irgendwie sofort sympathisch war. Mit all seinen Zweifeln, dem Versuch, mehr aus seinem Leben zu machen und dennoch den Wünschen, besonders von seinem Vater, zu entsprechen. Er hat sich gewissermaßen selbst verloren, indem er als Fischer jeden einzelnen Tag mit dem Boot auf das Meer fährt, obwohl es ihn doch eigentlich überhaupt nicht glücklich macht. Mit der Zeit sieht auch er seine Träume immer klarer und es wird deutlich, dass er nur nach ihnen greifen muss. Als Riven also zurückkommt, um sich liebevoll um ihren Vater zu kümmern, kommen sich die beiden Stück für Stück wieder näher. Riven ist allerdings nur bereit für eine Freundschaft Plus, während Leevi immer mehr sein Herz an seine ehemalige beste Freundin verliert. Zwischen unglaublich vielen Familienproblemen, die Riven versucht zu lösen, findet sie also ihre ganz große Liebe, in ihrem ehemaligen, besten Freund. Auch die Thematik rund um die komplizierte Familiengeschichte hat mir gut gefallen, auch wenn ich manche ihrer Geschwister sehr egoistisch fand. Die Handlung hatte unglaublich viel Tiefe und so viele Szenen, die ich einfach nicht vergessen kann. Besonders das Setting ist mir dabei aber im Kopf hängen geblieben. Die Natur und die detailreichen Beschreibungen waren unglaublich schön zu lesen. Gleichzeitig gab es am Ende aber auch einen kleinen Hinweis auf den dritten Band und ich glaube persönlich, dass das nur gut werden kann, weil ich schon jetzt total neugierig bin. Ich habe das Buch, mit dieser schönen Kulissen, all den Eigenarten der Charaktere und der berührenden Handlung sehr geliebt und freue mich deshalb umso mehr auf den dritten Band der Reihe!

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