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mabuerele

Posted on 6.11.2022

„...April war erst vier gewesen, als ihre Mutter starb und wenn sie an sie dachte, erinnerte sie sich an einen wunderschönen Sommerurlaub vor langer Zeit...“ Mittlerweile ist April 11 Jahre alt. Doch ihr Vater hat sich seit dem Tod der Mutter in seiner Arbeit vergraben. Seine Tochter nimmt er nur am Rande wahr. Das soll sich nun ändern. Ihr Vater wird für sechs Monate auf die Bäreninsel gehen, um dort Daten über die Erwärmung aufzunehmen. April darf ihn begleiten. Dort wird außer ihnen niemand sein. Die Autorin hat ein bewegendes Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen. Dafür sorgt die große Schrift und die relativ kurzen Kapitel. Die Insel wird gut beschrieben. Zu Beginn des Buches gibt es eine Karte dazu. „...Der Norden der Insel war bergig, der Süden dagegen weitgehend flach, und dort markierte ein rotes Kreuz die Wetterstation. Es wartete eine riesiger Schatz an Buchten, Stränden und Seen auf sie...“ April hatte sich darauf gefreut, mit dem Vater die Insel zu erkunden. Der aber hat keine Zeit. Wieder geht die Arbeit vor. Also macht sich April allein auf den Weg. Vor Tagen glaubte sie, einen Eisbär gesehen zu haben. „...Natürlich hielt sie ihre Mission geheim. Sie wusste, dass ihr Vater sagen würde, Eisbären seien lebensgefährlich und würden ein Mädchen wie sie nur zu gern fressen...“ Mit viel Fingerspitzengefühl wird die Freundschaft zwischen April und den Bären beschrieben. Natürlich gehört bei dem Geschehen einiges ins Reich der Phantasie. Trotzdem sind es berührende Szenen, die den Gleichklang zwischen beiden wiedergeben. „… Die meisten Menschen merken es nicht, wenn Tiere leiden, weil die ihre Gefühle nicht so zeigen wie wir. Aber April wusste es besser...“ April spürt die Traurigkeit des Bärs. Er sehnt sich nach seinesgleichen. Da das Eis um die Bäreninsel aber geschmolzen ist, kann er nicht zurück auf Spitzbergen. April will ihm helfen, doch ihr läuft die Zeit davon. Der Vater hat kein Ohr für ihre Sorgen und hält ihren Bericht für einen Traum. Da trifft April eine schwierige Entscheidung... Ganz nebenbei sorgt April für Ordnung auf der Insel. Sie sammelt und beseitigt den angeschwemmten Plastemüll. Anmerkungen der Autorin, eine Danksagung, Auflisten von Ursachen des Klimawandels und zehn Energiespartipps sowie weiterführende Links vervollständigen das Buch. Sehr schöne Schwarz-Weiß-Illustrationen veranschaulichen das Geschehen. Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es macht mittels einer spannenden und emotional dichten Geschichte auf die Folgen der Klimakrise aufmerksam. Es bekommt eine unbedingte Leseempfehlung.

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