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R. S.

Posted on 28.10.2022

Fesselnder Fantasyroman mit besonderer Magie Mit "The Lost Crown" von Jennifer Benkau kehrt man in die Welt von Lyaskye zurück und begegnet dort als Protagonisten Kaya und Mirulay. Vorwiegend aus Sicht von Kaya erzählt, folgt man Kaya, wie sie von Räubern überfallen wird und daraufhin gemeinsam mit ihren Begleiter und Freund Nevan gefangen genommen wird. Sie gibt sich als Heilerin aus und soll den schwer verletzten Anführer der Räuber, Mirulay, heilen. Ihre besondere Gabe Magie malen zu können, hilft ihr dabei, und nach und nach kommen sich Kaya und Mirulay näher und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Anfangs noch etwas langsam, wird man nach und nach immer mehr von der Handlung rund um Kaya in den Bann gezogen. Die Geschichte lebt hierbei vor allem von der bildlichen Sprache und der Magie, die Kaya in sich trägt und der Magie, die zwischen ihr und Mirulay herrscht. Anfangs ist Kaya (verständlicherweise) eher feindselig gegenüber Mirulay eingestellt, doch mit der Zeit lernt sie wie auch die Leser*innen immer mehr Facetten von Mirulay kennen, die helfen zu verstehen, wie er zu dem wurde, der er jetzt ist und welche Ereignisse in der Vergangenheit dabei einen entscheidenden Einfluss hatten. Mir gefällt es gut, wenn der Liebesgeschichte in Romanen Platz zum Entwickeln gegeben wird und genau das wird hier gemacht. Wie die Dinge am Ende stehen, ist noch vieles für ihre weitere Beziehung offen. Besonders gut gefallen hat mir außerdem die Beschreibung der Magie von Kaya. Kaya kann Magie malen, die Runen, die sie so malt, sind äußerst kraftvoll. Die Autorin schafft es hierbei, Kayas Wahrnehmung der Farben so bildhaft zu beschreiben, dass man es förmlich vor Augen sieht. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen eindeutig Kaya und Mirulay, im Vergleich zu den beiden Protagonisten fällt die Charakterisierung der anderen Charaktere jedoch etwas schwächer aus, tut dem Lesegenuss jedoch keinen Abbruch und sorgt für zusätzliches Potenzial im zweiten Band. Insgesamt ist "The Lost Crown" ein Fantasyroman, der in Bezug auf Worldbuilding, Schreibstil und Handlung überzeugen kann und insbesondere durch den Cliffhanger am Ende die Spannung für den Nachfolgeband hochhält. Bildreiche Beschreibungen und eine angenehm zu lesender Schreibstil sorgen dazu, dass man nur so durch die Seiten fließt und kleinere Schwächen in Bezug auf die Charakterisierung nicht weiter stören. Nicht nur Fans von Jennifer Benkau werden sich von der Geschichte rund um Kaya und verzaubern lassen können.

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