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Emkeyseven

Posted on 12.7.2022

Lakshmi ist vor ihrem Ehemann geflohen und hat ihr Leben selbst in die Hand genommen, obwohl das 1955 in Indien gar nicht so einfach ist für eine Frau. Sie hat zwar zwei Talente - Heilkräuter und kunstvolle Hennatattoos, die beide sehr gefragt sind - aber sie muss immer vorsichtig sein und wertvolle Beziehungen zu den oft hochnäsigen Kundinnen knüpfen. Sie hat einen guten Ruf und ist kurz davor, ihr Ziel vom eigenen Heim zu erreichen, als aus der Heimat eine kleine Schwester auftaucht, um die Lakshmi sich nun kümmern muss. Die kleine Schwester Radha fand ich wirklich sehr anstrengend. Erst hatte ich noch eine Menge Mitgefühl für sie übrig, aber dann schlug vielleicht die Pubertät zu, jedenfalls benimmt sie sich konsequent daneben und man muss zusehen, wie sie Lakshmi in Schwierigkeiten bringt, nachdem Lakshmi viele Jahre hart an ihrem Ruf gearbeitet hat. Lakshmi ist auch nicht perfekt, aber sie ist clever und sie bemüht sich auch wirklich, ihrer Schwester auch ein gutes Leben zu bieten, daher will man Radha erst recht schütteln und zur Vernunft bringen. Ich habe Lakshmi wirklich gerne auf ihrem Abenteuer begleitet, denn ihr Tanz um Etikette gegenüber den wohlhabenden Damen ist auf jeden Fall spannend und voller tückischer Fallen, die man zu umgehen wissen muss. Zwar bewegt sich die Gesellschaft seit der Unabhängigkeit von Großbritannien Richtung Moderne, aber sie hält auch noch stark an ihren Traditionen und am Kastensystem fest und für alleinstehende Frauen gibt es nicht viele Chancen, sich zu etablieren. Darum habe ich Lakshmis Mut und Entschlossenheit sowie ihr Geschick nur noch mehr bewundert. Aber ich mochte auch die emotionale Entwicklung, die sie hier durchmacht. Durch Radhas Auftauchen und auch andere Einflüsse muss sie ihre Entscheidungen hinterfragen und auch einsehen, dass auch sie manchmal festgefahrene Ansichten hat. Fazit In "Die Hennakünstlerin" kämpft eine indische Frau mithilfe von Kräutern und Hennakunst um ihre Unabhängigkeit und ich habe sie während ihre geschickten Arbeit und auch während der traurigen Rückschläge gerne begleitet.

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