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Posted on 8.6.2022

INHALT Schon seit Jahren kann sich Mia nicht von der Trauer über das Versterben ihres besten Freundes losreißen, doch nun ist sein Mörder wieder in der Stadt und die Gefühle kochen erneut hoch. Mit der Zeit muss sie sich allerdings fragen: Ist alles nur Schwarz oder weiß? Gibt es nur gut oder böse oder liegen doch noch einige Nuancen dazwischen? CHARAKTERE Ich hätte nicht erwartet, dass bei einer Geschichte über Trauer und Verluste, solch starke Charaktere die Protagonisten darstellen. Vor allem Mia hat mich positiv überrascht und ich bin auch nach dem Lesen des Buches noch erstaunt über ihren Mut und ihre Kraft. Vor allem, da wunderschön mitverfolgt werden konnte, wie sie sich von einem traurigen Mädchen, mit so viel Wut, in eine selbstbewusste Frau entwickelt hat, die in ihrer Meinung nicht festgefahren ist und bereit ist Leuten eine zweite Chance zu geben. Mia zeigt mit ihrem Charakter, dass man Mut haben muss in seinem Leben etwas zu verändern und das diese Kraft sich auszahlt. Besonders schön fand ich es, dass die Autorin die Chance genutzt hat mit ihrem Charakter zu zeigen, dass es keine Schwäche ist sich einzugestehen, dass man Hilfe braucht (Therapie) und das diese einem wirklich weiterhelfen kann. Nathan habe ich mir auch ganz anders vorgestellt. Ich habe nicht damit gerechnet, dass er so von Selbstzweifel zerfressen wird und jeder Tag für ihn nur noch ein Kampf zu sein scheint. Als Leserin haben mich die Stellen, in denen dies immer deutlicher wurde, wirklich zerrissen. Mir hat jedoch auch hier gefallen, dass auch seine Art Gefühle zuzulassen nicht als Schwäche angesehen wurde und seine Selbstzweifel nicht durch toxische Männlichkeit heruntergeredet wurden. Ich denke das durch die vertauschten Stereotypen in diesem Buch auch eine Message fürs Leben durch die Charaktere vermittelt wurden und das hat mir sehr gut gefallen. Diese Erkenntnis, dass nicht immer alles ist wie es scheint und dass man mit Mut und Kraft eine große Veränderung schaffen kann. HANDLUNG Die Handlung war nachdem Lesen des Klappentextes eigentlich schon das klare Highlight für mich und obwohl ich sie wirklich berührend fand und die behandelten Themen gut verpackt wurden, hatte ich das Gefühl, dass sich das Buch an manchen Szenen ein wenig gezogen hat und auf manche Themen dann doch nicht so viel Wert gelegt wurde. SPOILER! Dieses Gefühl hatte ich vor allem, was Nathans Selbstverletzung angeht. Sie wurde hier und da angeschnitten und erwähnt, aber nie so richtig behandelt, wie die Trauer, die sich durch das ganze Buch zieht. Auch wenn die Themen eng miteinander zusammenhängen, hätte ich mir hier doch etwas mehr Tiefgang gewünscht. SPOILER ENDE Das Hauptthema ist jedoch mehr als gelungen und ich wurde wirklich berührt von der Geschichte von Mia und Nathan. Ihr Schicksal und alles was damit verbunden ist, hat auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Man hat die ganze Lebensreise mitgemacht und von der Trauer und der Wut ist man gemeinsam mit ihnen zur Liebe übergegangen. Die Chemie zwischen den Beiden war toll, aber manchmal kam sie mir ein wenig zu kurz. SCHREIBSTIL Der Schreibstil war an sich sehr angenehm, aber ich denke man hätte ihn noch ein wenig emotionaler gestalten können möglicherweise auch mit ein paar Metaphern und in den entscheidenden Momenten auch öfters zu Nathan wechseln können, um seine Sicht der Dinge voll und ganz zu erleben.

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