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nina 🌸

Posted on 1.4.2022

Stärker als Band 2, aber trotzdem noch viel Luft nach oben. Zur Geschichte: Der Wiedereinstieg fiel mir dieses Mal deutlich leichter, da ich dieses Buch zeitnah nach dem Beenden des zweiten Teiles der Reihe begonnen habe. So richtig catchen konnte es mich aber leider trotzdem nicht. Es gibt durchaus spannende Szenen und überraschende Entwicklungen, die auch wirklich gut umgesetzt wurden, aber der Funke ist bei mir dennoch nie ganz übergesprungen. Ich habe nicht mit den Protagonist:innen mitgefiebert, vielmehr war ich von ihnen genervt und musste mit Erschrecken feststellen, dass es mir mittlerweile auch relativ egal war, wie dieses Buch enden würde. Hinsichtlich Spannung und Aktion ist der dritte Teil aber wieder deutlich stärker als der zweite Band. Er ist ereignisreicher, abenteuerlicher und fulminanter. Dadurch dass dieses Buch auch noch recht dünn ist, lässt es sich wirklich schnell weglesen, wobei keine Zeit für Längen und Langeweile bleibt. Es hat sich kein bisschen gezogen und blieb theoretisch bis zum Ende spannend. Leider gibt es hier aber auch wieder ein paar unnötige, übertrieben aufgebauschte Handlungsstränge, die nicht nur künstliches Drama erzeugen, sondern von außen betrachtet auch noch ziemlich weird sind. Gerade eine Sache strahlte für mich diesen typischen Teenie-Highschool-Drama-Flair aus. Es war so unnatürlich und gestellt, dass mir die Worte dafür fehlen und gebraucht hätte man diesen zusätzlichen Plot definitiv auch nicht. Das sogenannte "Liebeschaos" ist eine einzige Farce und hat mich zu null Prozent abgeholt, geschweige denn berührt. Es hat mich maximal belustigt, aber das ist leider nicht das, was eine Liebesgeschichte in meinen Augen tun sollte. Es kamen keinerlei Emotionen bei mir an und ich war froh, als ich endlich am Schluss angelangt war. Nina MacKay liefert uns hier zwar einen runden Abschluss, jedoch bleiben am Ende leider noch viele Fragen offen. Ich hätte mir gewünscht, dass alles bis ins letzte Detail aufgeklärt worden wäre. Zudem waren einige Lösungen schon sehr einfach und wohlwollend bzw. gingen zu schnell und zu leicht über die Bühne, diesbezüglich hatte ich mir schon etwas mehr erhofft. Zu den Charakteren: Die Charaktere sind immer noch eindimensional und oberflächlich. Ihr Verhalten war für mich meist unverständlich bis starr und naiv. Ich konnte mich nicht gut in sie einfühlen und ihre plötzlichen Charakterentwicklungen kamen für mich aus dem Nichts heraus, womit sie mir natürlich alles andere als glaubwürdig erschienen. Seven wurde mir hier aufgrund ihrer Stärke und Entschlossenheit wieder etwas sympathischer, dafür mochte ich Parker nun wieder weniger. Sein Denken und Handeln war für mich hier überhaupt nicht nachvollziehbar. Meine persönlichen Charakterhighlights sind und bleiben definitiv die Geister, allen voran Remi. Zu Crowe hätte ich mir zwar noch mehr Details gewünscht, aber sympathisch wäre er mir wohl nie geworden. Gut gefallen hat mir allerdings noch, dass die Sichtwechsel der Erzählperspektive nun angekündigt wurden, da hat sich die Autorin das Feedback ihrer Leser:innen wirklich zu Herzen genommen und das ist toll. Zum Schreibstil: Das Buch ließ sich deutlich flüssiger lesen als seine beiden Vorgänger und gefiel mir dadurch umso besser. Natürlich konnte der Schreibstil nicht alles retten, aber seine Entwicklung ist mir wirklich sehr positiv aufgestoßen. Ich mochte vor allem den Humor, welchen die Autorin in die Geschichte miteinbringt, er lockerte alles so schön auf und hat mich stellenweise wirklich gut unterhalten. Fazit: Die Buchreihe erhält hier einen schönen Abschluss, der ihr gerecht wird, mich persönlich aber leider nur in Maßen überzeugen konnte. Die Reihe hat mich im Gesamten enttäuscht und ich kann sie euch nur sehr eingeschränkt empfehlen. Die Autorin hatte einige tolle Ideen, aber die Umsetzung weist in meinen Augen noch deutliche Entwicklungspotenziale auf. 2,5/ 5 Sterne ⭐️

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