Profilbild von nina 🌸

nina 🌸

Posted on 16.3.2022

Eine weitere gefühlvolle und ergreifende Geschichte aus der Feder von Emma Scott. Zur Geschichte: Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich die Geschichten der Autorin liebe und wurde auch hier nicht enttäuscht. Ich bin leicht in die Geschichte reingekommen und habe mich schnell in ihre Charaktere verliebt, vor allem in Olivia. Der Prolog ist gut gewählt und konnte mich auf Anhieb catchen. Die Geschichte ist bis auf einzelne dramatische Höhepunkte recht ruhig und entwickelt sich schön langsam. Man hat Zeit, die Charaktere und ihre Lebensumstände kennenzulernen. Ihrer beider Schicksale haben mich zutiefst bewegt und mehr als nur einmal zu Tränen gerührt. Emma Scott vermittelt mit dieser Geschichte wirklich eine wunderschöne Botschaft, die mein Herz erreicht hat. Generell mochte ich die zentralen Themen dieses Buches sehr, sehr gerne. Die Autorin verzichtet auf übertriebenes, künstliches Drama und liefert uns stattdessen weitestgehend lebensnahe und greifbare Konflikte, die mich auf emotionaler Ebene voll und ganz abholen konnten. Allerdings hatte ich mir erhofft, dass noch intensiver auf Darlene's Drogensucht eingegegangen worden wäre, ebenso auf ihre Leidenschaft für das Tanzen. Darlene's Geschichte geht neben der von Sawyer und Olivia doch etwas unter. Ich hätte mir mehr Einblicke in ihr Leben und ihre Geschichte gewünscht Natürlich sind viele Elemente und Entwicklungen der Geschichte ziemlich vorhersehbar, aber das hat mich persönlich hier nicht allzu sehr gestört. Es gibt trotzdem ein paar kleinere Überraschungen und ansonsten besticht das Buch mit einer schönen, gemütlichen Wohlfühlatmosphäre - Gelangweilt habe ich mich beim Lesen jedenfalls nie. Lediglich das Ende hat mich etwas enttäuscht zurückgelassen, da es mit einer ziemlich leichten und damit leider nur wenig realistischen und glaubwürdigen Konfliktlösung daherkommt, welcher der restlichen Geschichte und ihren Themen in meinen Augen nicht ganz gerecht wird, das hätte ich mir anders gewünscht. Am Ende ist plötzlich alles so positiv und wohlwollend, was in Kontrast zur authentischen, lebensnahen und damit eben nicht immer ganz so positiven Darstellung davor steht. Die Liebesgeschichte hat mir an sich sehr gut gefallen, nur konnte ich bei ihr leider nicht ganz so intensiv mitfühlen und mitfiebern wie ich es mir gewünscht hätte. Obwohl sich die Geschichte langsam entwickelt und bedächtig vonstatten geht, insbesondere auch was das Kennenlernen der beiden Protagonist:innen anbelangt, konnte ich leider nicht so ganz nachvollziehen und nachempfinden, wann sich die beiden ineinander verliebt haben. Die Beschreibungen klangen nach so einer intensiven, emotionalen und einzigartigen Liebe, die ich gerne noch mehr gefühlt hätte. In meinen Augen war die Liebesgeschichte hier aber auch gar nicht so zentral wie man vielleicht meinen würde, vielmehr ging es um Sawyer und Olivia (und maximal noch darum, wie Darlene in diese Konstellation passt). Zu den Charakteren: Die Geschichte wird aus Sawyer's und Darlene's Sicht in der ersten Person Singular erzählt. Darlene hatte ich schon im ersten Band der Reihe ("Be my Tomorrow") lieb gewonnen und war mehr als gespannt auf ihre Geschichte. Allerdings hatte ich bereits nach wenigen Seiten den Eindruck, hier einen neuen Charakter kennenzulernen. Ich weiß nicht, ob meine Erinnerungen seit dem Lesen des ersten Teils zu sehr verwischt sind, aber ich hatte Darlene ganz anders in Erinnerung als sie nun dargestellt wurde. Nichtsdestotrotz mochte ich sie als Protagonistin sehr gerne und hätte mir gewünscht, dass sie selbst und ihre Lebensgeschichte in diesem Buch noch präsenter und zentraler gewesen wären. Darlene ist lebensfroh, aufgeschlossen, hilfsbereit und stürmisch. Sie hat das Herz am rechten Fleck, denkt oft aber ein bisschen zu wenig nach bevor sie handelt. Sie ist überschwänglich, impulsiv und einer wahrer Wirbelwind - oder wie Sawyer sagen würde: ein Tornado. Sawyer ist zunächst ziemlich verschlossen und abweisend, aber man merkt schnell, dass sich hinter dieser kalten, harten Fassade ein Herz aus Gold verbirgt und sein ruppiges Verhalten nur einen Schutzmechanismus darstellt. Er kümmert sich so rührend um Olivia, dass einem beim Lesen regelrecht das Herz aufgeht. Er liebt bedingungslos, ist aufopferungsvoll und engagiert und noch dazu ziemlich clever und zielstrebig. Die Charaktere sind interessant und vielschichtig, jedoch hatte ich manchmal das Gefühl, sie nicht ganz durchschaut zu haben. Ich hätte sie gerne noch besser und intensiver kennengelernt. Sie sind ohne jede Frage lebendig und greifbar, mir fehlte lediglich so ein bisschen diese besondere Verbindung, die ich sonst zu Charakteren der Autorin habe. Zum Schreibstil: Emma Scott schreibt einnehmend, gefühlvoll, intensiv und anrührend. Ich konnte mich voll und ganz in das Buch fallen lassen und die Seiten flogen beim Lesen nur so dahin. Ich liebe Emma Scott's Schreibstil so, so sehr! Er lässt sich locker-leicht und flüssig lesen, ist dabei aber dennoch bedeutungsvoll, ausdrucksstark und ernsthaft, wenn es darauf ankommt. Fazit: Emma Scott hat mich mit diesem Buch wieder einmal auf eine emotionale Achterbahnfahrt geschickt, von der ich mich jetzt erst einmal wieder erholen muss. Die Schicksale der beiden Protagonist:innen haben mich zutiefst berührt und ich mochte die hier angesprochenen Themen unglaublich gerne, dennoch ist der Funke bei mir nicht hundertprozentig übergesprungen. Mir fehlte diese besondere Verbindung zu den Charakteren und das Ende konnte mich leider auch nicht ganz von sich überzeugen. "Forever Right Now" ist in meinen Augen zwar nicht das stärkste Buch der Autorin, aber trotzdem wunderschön und sehr zu empfehlen! Man muss an dieser Stelle auch einfach dazu sagen, dass Emma Scott die Messlatte mit ihren bisherigen Werken echt hoch gehängt hat... 4/ 5 Sterne ⭐️

zurück nach oben