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Gabriele

Posted on 19.8.2021

Dies ist nicht mein erstes Buch von Rafik Schami. Ich mag seinen Erzählstil sehr. Entführt er mich doch immer wieder in seine buntschillernde Welt. In der ersten, titelgebenden Erzählung geht es um einen syrischen Jungen, dessen Angebetete ihn nur erhören will, wenn er ihr sein Geburtsdatum sagt. Doch da der Tag in Syrien nicht wichtig ist, kennt er ihn nicht und findet ihn auch mit Hilfe seiner Verwandten nicht heraus. Jeder erinnert sich an andere Anhaltspunkte. So heiratet die Cousine einen anderen Mann. Der selbst sagt von sich, dass sein Geburtstag der Regenbogen sei. Es gibt noch mehrere Geschichten, in denen es um Geburtstage und ihre Feiern geht, die manchmal nicht so verlaufen, wie es sich der Gastgeber gewünscht hätte. Ansonsten stehen das Leben und die Liebe an sich im Mittelpunkt. Immer wieder thematisiert Schami die Migration, die ihn umzutreiben scheint. Schließlich kam der 1946 in Damaskus geborene Schriftsteller erst 1971 in seine Wahlheimat Deutschland, wo er in Heidelberg sein Chemiestudium 1979 mit einer Promotion abschloss. Er schreibt ausschließlich auf Deutsch All diesen kürzeren oder längeren Erzählungen zuzuhören fand ich recht erbaulich. Ich habe mir die Geschichten von Wolfgang Berger vorlesen lassen. So konnte ich mich ihnen ganz hingeben und sie genießen, ohne meine Augen anzustrengen. Wolfgang Berger ist ein geübter Hörbuchsprecher und schafft es hervorragend, mich in die Geschichten hineinzuziehen. Das Einzige, was mir an dieser Hörbuchfassung nicht gefiel, war die kurze Aufeinanderfolge der einzelnen Erzählungen, so dass ich das Ende der einen und den Beginn der nächsten überhörte, wenn ich nicht ganz konzentriert war. Eine längere Pause oder noch besser ein paar Takte Musik hätten sich hier gut gemacht.

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