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meinzeilentraum

Posted on 4.4.2021

Kennt ihr diesen Tiktok Sound, wo es heißt „Oh no. Oh no. Oh no no no no no“ ? So ging es mir leider mit Band 2 dieser Reihe… Ich möchte auch gar nicht viel drum herum reden, sondern beginne direkt mit den Dingen, die mich am und im Buch gestört haben. Punkt 1: Den Preis finde ich etwas zu hoch für ein Buch, das keine 300 Seiten hat – das Cover ist wunderschön, generell ist die Gestaltung dieser Reihe unheimlich hübsch, aber schöne Fassaden machen eine Geschichte leider auch nicht besser… Punkt 2: Ich bin mir nicht sicher, ob es im 1. Band genauso war, aber ich fand das Tempo im Buch schon ziemlich schnell, dadurch wurde vieles nicht gut ausgearbeitet. Achtung ich gehe jetzt auf eine bestimmte Szene aus dem Buch ein – als Lincoln entführt wurde, war er gefühlt nur 2 Stunden weg und direkt wieder da - endlich kam Spannung auf und zack war es schon wieder vorbei. Das fand ich zu übereilt, da hätte man sich die Szene sparen können? Gefühlt ist einiges im Buch passiert, aber man war wie auf der Überholspur und fuhr an allem mit Tempo 120 vorbei... Punkt 3: Die Sprache im Buch ließ teilweise zu wünschen übrig. Bücher sollten meiner Meinung nach immer noch ein gewisses Maß an Bildung mit sich bringen, aber die Autorin entschied sich dazu, die Protagonistin Unwörter wie „Dämonenschl*mpe“ oder „Ghettoschl*mpe“ verwenden zu lassen- im Buch waren die Wörter natürlich ausgeschrieben und als es das erste Mal vorkam, musste ich zweimal blinzeln und dachte mir „Ist das ihr Ernst? Was für ein Niveau...“ Sorry, aber in meiner Jugend gab es sozusagen 2 Lager – die einen, die cool sein wollten, feiern gingen, rauchten etc. und das andere Lager, die eben nicht gerne feiern gingen und stattdessen zB ein Buch lasen. Lager Nr. 1 war eher bekannt dafür, keine Bücher zu lesen, aber gefühlt war „Celestial City 2“ von der Sprache her für dieses Lager geschrieben worden. Als ob man sich der heutigen Sprache unter Jugendlichen anpassen wollte – tut mir leid, aber für mich hat das in einem Buch nichts zu suchen und stößt mich ab. Außerdem regt die Protagonistin sich drüber auf, als „Ghettoschl*mpe“ bezeichnet zu werden, wo sie in Band 2 eigentlich genauso rüberkam. Das bringt mich direkt zu… Punkt 4: Muss der Leser (in einem Jugendbuch) jedes Mal darüber informiert werden, wenn die Protagonistin Geschlechtsverkehr hat? Muss man in einem Nebensatz erwähnen, dass sie eben mit ihrem Partnern einen „Quickie“ hatte? Muss man das? Ich fand diese Info überflüssig, für mich war das ein weiterer unpassender Aspekt. Müssen die Jugendlichen, die die Zielgruppe von diesem Buch sind, mit so viel Vulgarität und Sex konfrontiert werden? Sollte man nicht eher einen gewissen Bildungsstandard beibehalten, damit die LeserInnen ihren Wortschatz erweitern können? Denn genau das haben Bücher bei mir getan – sie haben mich weitergebildet, sie haben meinen Wortschatz erweitert, sie haben mich Rechtschreibung gelehrt. Ich fand dieses Buch sowohl inhaltlich als auch sprachlich wirklich sehr enttäuschend, was mich traurig macht. Denn die Grundidee dieser Reihe finde ich wirklich interessant und ich glaube man hätte so viel mehr aus dieser Reihe rausholen können. Schade Marmelade… ehrlich. Mich macht es immer traurig, wenn ich ein Cover toll und die Storyidee interessant finde, sie aber dann wie in diesem Beispiel „poorly“ umgesetzt wurde... Ich werde diese Reihe leider nicht weiterverfolgen – ob ihr der Reihe eine Chance geben wollt, müsst ihr selbst entscheiden…

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