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gwyn

Posted on 29.3.2021

Nach ihren Abenteuern in der Stadt kehren der Stadtbär (Erster Band: «Der Stadbär») und seine Freunde Dachs, Fuchs und Biber zurück in den Wald. Herrlich, diese Stille im Wald! Sie freuen sich auf ihre Höhlen. Biber hat natürlich andere Pläne. Die Stadt hat ihn inspiriert und er plant seinen Bau mit spitzen Dächern, großen Fenstern, Südbalkonen und Gartenzäunen umzugestalten. Dass er dabei den halben Wald rodet und die Höhlen seiner Freunde unter Wasser setzt, kümmert ihn herzlich wenig. Im Gegenteil, denn im Wald laufen eine Menge Menschen herum, die den Biber bei seinem Projekt mit dem Handy filmen. Stolz wie Oskar sieht er sich als Shootingstar bestätigt. Da gibt es nur eins: Bär, Dachs und Fuchs müssen etwas tun! Die Geschichte ist ziemlich witzig und unterhaltsam. Im Dachbau stinkt es, weil Menschen direkt vor der Höhle ein Lagerfeuer angezündet hatten – und sie haben ihren Müll liegen lassen. Der Bär legt sich am Abend in seiner gemütlichen Höhle nieder, es ist bereits dunkel und es fühlt sich seltsam weich an, etwas bewegt sich ... Oh Schreck, Menschen rennen hinaus! Ein Buch, das unter der lustigen Geschichte eine Message versteckt hält. Menschen können den Lebensraum der Tiere stören. Freundschaft ist ein weiteres Thema, Rücksichtnahme auf andere. Rücksicht auf allen Seiten. Das muss besonders der Biber lernen, dem auf seiner Erfolgswelle reitend alles egal ist. Klar, der Biber hat hier eine geniale Idee umgesetzt, was auch alle respektieren. Allerdings bringt sein Bauwerk andere in Gefahr, den ganzen Wald – was dem Biber zunächst piepegal ist – er baut, was das Zeug hält. Aber man hat ja Freunde, die einem helfen, sich wieder zu erden. Ein feines Bilderbuch, farbenfroh und witzig gestaltet, bei dem es eine Menge zu entdecken gibt. Das Kinderbuch ist auf Grund der kurzen Texte gut geeignet für Erstleser oder zum Vorlesen ab 6 Jahren, da schließe ich mich dem Moritz Verlag an. Katja Gehrmann arbeitet mit Mehrfachtechnik und greift dabei ordentlich in den Farbkasten: Wald und Fluss, Natur in satten Grüntönen gestaltet, ein Augenschmaus. Katja Gehrmann, geboren 1968, studierte in Mexiko, Spanien und an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg Illustration. Für ihre Illustrationen hat sie zahlreiche Preise gewonnen, so den «Goldenen Apfel» der Biennale in Bratislava und das Troisdorfer Bilderbuch-Stipendium. Für Moritz illustrierte sie bereits von Christian Oster «Der Ritter ohne Socken» und «Besuch beim Hasen» sowie «Hat Jesus Fußball gespielt» von Antje Damm.

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