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Sofia :)

Posted on 29.3.2021

Vielen lieben Dank an den Knaur Fantasy-Verlag für das Rezensionsexemplar! Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider. Meine Meinung: Och Mensch, ich bin ja echt etwas traurig. ☹ Schon Der Beginn hat sich angefühlt wie der Auftakt zu einer Lieblingsreihe, in Spiegel & Schatten hat sich dieses Gefühl bestätigt. Jetzt nach Alte Feinde kann ich sagen: Die Meisterin hat einen ganz besonderen Platz in meinem Regal verdient! Ich werde in dieser Rezension nicht allzu viel Inhaltliches sagen können, weil ich eigentlich wieder gar nichts zu meckern habe. Zwar ist Alte Feinde nicht perfekt, was hauptsächlich daran liegt, dass mir das Ende persönlich etwas zu schnell und die Auflösung zu leicht kam – sowohl bezüglich des Handlungsstrangs der Gegenwart als auch der Vergangenheit –, aber trotzdem passt das Ende sehr gut zur Geschichte. Es ist hier mehr ein subjektives Gefühl, was möglicherweise auch mehr daher rührt, dass ich einfach nicht will, dass Die Meisterin vorbei ist, als dass hier wirklich etwas fehlte. Daher ist das kein Grund für einen Punktabzug! :D Abgesehen davon kann ich Alte Feinde aber nur in den höchsten Tönen loben. Vor allem die Protagonisten Geneve und Alessandro haben sich in mein Herz geschlichen, sowohl als einzelne Figuren als auch die beiden als Team gemeinsam. Geneve ist nach wie vor eine unfassbar tolle Protagonistin, die nicht nur mit ihrem Wissen beeindruckt, sondern mir auch deshalb sympathisch ist, weil sie anderen und auch sich selbst zu helfen weiß. Dabei kennt sie ihren Wert und lässt sich von anderen nicht in ihr Handwerk reinreden. Gleichzeitig hat sie einen wunderbar trockenen Humor, der mich oft zum Lachen bringen konnte. „‚War das ein Kampf?‘ ‚Nein. Er … stürzte. Gegen den Krug in meiner Hand. Und danach gegen den Becher. Auch in meiner Hand.‘“ (S. 147) Alessandro ist ein toller Gegenpart für ihren Charakter. Er ist ein Cutie, und auch wenn er in der Vergangenheit vielleicht Fehler gemacht hat, kann man ihm nicht böse sein. Dieser Teil der Trilogie ist für Alessandro-Fans besonders hart, da er hier ganz schön viel ertragen muss. Das war wirklich fies vom Autor, mir blutet immer noch das Herz. ☹ Fans der anderen Bücher des Autors werden in Alte Feinde sicherlich auch auf ihre Kosten kommen, da man hier wohl auf alte Bekannte trifft. Ich habe außer der Trilogie bisher keins seiner Bücher gelesen, daher kann ich es nicht beurteilen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass sich der eine oder andere hier bestimmt freut. Wenn man die bekannten Figuren nicht kennt, hat man jedenfalls auch keine Verständnisprobleme. 😉 Was Die Meisterin besonders auszeichnet und was auch hier wieder nicht zu kurz kommt, sind die „Fun Facts“ über die (deutsche) Henkersgeschichte und verschiedene Mythen. Das ist nicht nur für Geschichtsnerds ein tolles Vergnügen, sondern bindet sich auch wunderbar in den Plot ein. Der Autor schafft es hierbei, Historik mit Fiktion so zu verbinden, dass man von beidem gleichermaßen gefesselt ist. Gleiches gilt für die unterschiedlichen Handlungsstränge: Wie auch in den Vorgängerbänden erzählt Geneves tote Mutter dem Leser von einem Fall der Meisterin in der Vergangenheit und von den aktuellen Geschehnissen in der Gegenwart. Beide stehen sehr gut für sich alleine, und es hat auf den ersten Blick den Anschein, als würden sie nicht miteinander zusammenhängen. Wie man es aber schon aus Band 1 und 2 kennt, läuft beides am Ende logisch zusammen und rückblickend wird einem wieder sehr viel klar. Nicht nur, dass der Leser in die Ermittlungen aktiv mit eingebunden wird und daher die ganze Zeit auch selbst wieder versucht, auf die Lösung zu kommen, gefällt mir dabei sehr gut, sondern auch, dass so nach dem Lesen besonders deutlich wird, wie durchdacht Alte Feinde, wie auch die gesamte Trilogie ist. Deshalb gehört sie zu meinen Lieblingsreihen! Fazit: Auch wenn ich also das Gefühl hatte, dass das Ende etwas zu schnell kam, kann ich nicht anderes, als Alte Feinde die volle Punktzahl zu geben. Vielleicht auch, weil das Gefühl hauptsächlich auch daher kommen könnte, dass ich einfach nicht wahrhaben will, dass Die Meisterin mit diesem Band einen (vorläufigen? :D) Abschluss gefunden hat. Ich kann mich nunmal nicht so leicht von meinen Lieblingsfiguren trennen, und das sind Geneve und Alessandro ganz bestimmt. Auch in Alte Feinde überzeugt der Autor wieder mit seiner Fähigkeit, Historik und Fiktion spannend zu verbinden und einen Plot so zu verdichten, dass man erst am Ende begreift, wie sehr alles miteinander zusammenhängt. Einfach toll! 5/5 Lesehasen.

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