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bookish.yvonne

Posted on 27.12.2020

Endlich habe ich den zweiten Band von Heartstopper gelesen und es ist einfach sooo gut! Ich liebe es, wie Alice Oseman in diesem Band zeigt, wie verwirrend und kompliziert es ist die eigene sexuelle Orientierung zu entdecken. Wie sehr es einen stressen kann, wenn man das Gefühl hat sich selbst nicht zu kennen. Die Unsicherheit wird unglaublich gut dargestellt. [TW: Homophobie, HP Referenzen, Mobbing] (Anmerkung: HP Referenz auf S. 515 und in den Profilen der Charaktere) Es gibt einfach so viele gute Stellen in dieser Graphic Novel. Beispielsweise die Bemerkung vom Rugby Coach, dass man einer Person nicht ansehen kann, ob sie nun schwul ist oder nicht und dass es auch nicht nur hetero und schwul als Option gibt. Richtig toll, dass man hier darauf aufmerksam macht, dass es kein binäres System ist, sondern ein Spektrum. Auch wie Nick und Charlie miteinander kommunizieren ist einfach wundervoll gemacht. Es gibt Missverständnisse und jeder macht sich seine eigene Gedanken, was sie fast verzweifeln lässt, aber dann kommt es zu einem klärenden Gespräch, was mir zeigt, wie wichtig eine offene Kommunikation mit anderen ist. Ich fand auch die direkte Konfrontation mit Harry richtig gut, weil er so viel homophoben Unsinn von sich gegeben hat und es dann als “Spaß” abgetan hat. Leider geschieht das auch noch viel zu oft in der Realität, denn auch Harry sagt, dass doch niemand von ihnen homophob ist. “Spaß” auf Kosten anderer Menschen, die das ganz klar nicht witzig finden, ist kein Spaß. Ich denke, was mir aber am besten gefallen hat, ist das, was ich direkt am Anfang erwähnt habe. Die Darstellung wie unglaublich verwirrend und überwältigend diese Selbstfindung sein kann. Umso mehr freut es mich, dass andere Charaktere, die ihr Coming Out schon hatten, erklären wie das für sie war und dass man kein dramatisches Coming Out haben muss und man das in seinem eigenen Tempo angehen sollte. Große Leseempfehlung! Einfach eine wunderschöne Geschichte!

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