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Variemaa

Posted on 26.10.2020

Ein großartiger Roman über die Suche nach sich selbst. die Protagonistin erlebt Rassismus und Sexismus. Gleichzeitig hadert sie mit persönlichen Verlusten und Ängsten. Olivia Wenzel lässt ihre Figur im Osten Deutschlands aufwachsen, als Kind eines Schwarzen und einer Weißen. Internalisierter wie offensichtlicher Rassismus gehen dabei Hand in Hand. Immer wieder verliert sie dabei die Fixpunkte in ihrem Leben und damit auch sich selbst. Selbstzerstörung und verzweifelte Reaktionen, aber immer auch Momente der Klarheit und der Hoffnung. Wenzel schafft es daraus einen imposante Komposition zu machen. Die Realität dieses Romans ist manchmal nicht leicht zu ertragen, sie hält vielem den Spiegel vor und kritisiert ohne direkte Ansprache Missstände. Daneben sind es gerade die Leerstellen, die entscheidend für die Protagonistin werden. Der entfernte Vater, die entfremdete Mutter. Depressionen und Angstzustände werden aus unterschiedlichen Perspektiven dargestellt und nicht etwa romantisierte sondern in einer authentischen Darstellung neben Hoffnungsschimmern und reflektiven Passagen gestellt.

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