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Merle

Posted on 12.10.2020

Danke an NetGalley und den Kirschbuch Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig. Wir Verlorenen ist der Debüt-Roman von Jana Taysen, und der Auftakt einer Reihe. Für mich ist es eine fast perfekte Dystopie! Worum geht es? Das Buch spielt in der Eifel, ein paar Jahre in der Zukunft. Eine höchst tödliche Pandemie (nein, nicht Corona), hat einen Großteil der Bevölkerung auf dem Gewissen, und Zivilisation und Ordnung sind nur noch Ideale in den Vorstellungen der Menschen. Vier Jahre ist es her, seit Smilla und Jera ihre Mutter verloren haben, und auf der Reise zu ihrem Vater nach Frankreich in der Eifel "gestrandet" sind. Seitdem verstecken sich die beiden Schwestern bei einer Familie in einem alten Bunker, und haben sich dort ein einigermaßen gutes Leben aufgebaut. Zufällig trifft Smilla ihren alten Nachhilfeschüler Falk wieder. Einerseits erwachen in ihr ungeahnte Gefühle für Falk, doch andererseits ist sie sich sicher, dass er etwas zu verbergen hat. Und dieses Geheimnis wird sie alle in Gefahr bringen. Im Verlauf des Buches erfahren wir immer mehr über die Plage und wie es zu dem Szenario gekommen ist, das in dem Buch vorhanden ist. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Wir werden beiläufig, durch Nebensätze, in die Welt eingeführt. Das finde ich super! Es gibt viele diverse Charaktere, die größtenteils sehr gut ausgearbeitet sind. Das Buch ist spannend und Jana Taysens Schreibstil hat mich wirklich überzeugt. Ich habe dieses Buch nicht aus der Hand legen können - ich habe es innerhalb von zwei Stunden am Stück weggelesen! Außerdem mag ich die philosophischen Denkanstöße, die uns die Unterhaltungen von Smilla und Falk geben sollen. Jetzt ein wenig negative Kritik - ich habe ja schließlich gesagt "fast perfekt". Zu Beginn hat Smilla eine unglaublich gute Beziehung zu ihrer Schwester Jera - im Verlauf des Buches vernachlässigt sie diese jedoch auf Grund von Falk. Für mich hat das nicht ganz zu Smillas Charakter gepasst. Auch die Flucht am Ende ist etwas klischeehaft; besonders die Szene mit Simon hätte nicht sein müssen. Das Ende von Band 1 ist jedoch wieder stimmig und macht mir Lust auf die Fortsetzung. Insgesamt komme ich so auf 4 von 5 Sternen und kann dieses Buch wirklich wärmstens weiterempfehlen!

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