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stephanienicol

Posted on 12.10.2020

Savannah, Courtney und Peyton Diamond sind 15, 16 und 17 Jahre alt und sind in einer Kleinstadt in Kalifornien aufgewachsen. Ohne Vater, mit ihrer Mutter, die mit den Jahren zur Alkoholikerin wurde und von Geldsorgen geplagt. So ist es für die drei Schwestern eine 180-Grad-Wendung, als ihnen auf einmal offenbart wird, wer ihr Vater ist. Adrian Diamond ist nicht nur Milliardär, sondern auch Besitzer der exklusivsten Hotels und Casinos in Las Vegas. Als die Diamond-Schwestern von heute auf morgen nach Las Vegas ziehen, sind sie auf einmal umgeben von Reichtum. Doch jede von ihnen reagiert darauf ganz anders und noch sind sie sich nicht bewusst, welche Regeln und Gefahren mit so viel Geld einher gehen… Die Diamond-Sisters-Trilogie hatte ich schon seit längerer Zeit im Blick, auch wenn ich zugegebenermaßen hauptsächlich durch die wirklich hübschen Cover darauf aufmerksam wurde. Glücklicherweise sind die Cover der Original- und der deutschen Ausgabe so gut wie identisch – und sie passen auch sehr gut zum Inhalt sowie zum schillernden Schauplatz der Handlung: Las Vegas. Las Vegas als Handlungsort finde ich auch unheimlich interessant, da es mal wieder etwas Ungewöhnlicheres ist. Zumal konnte ich mir nie so richtig vorstellen, wie man als Familie oder Jugendlicher in dieser Stadt aufwachsen kann. Auch der kleine Blick hinter die Kulissen eines Hotel-Imperiums ist durchaus beeindruckend. Allerdings konnte mich die gesamte Geschichte an sich letztendlich leider nicht so wirklich überzeugen. Zum einen fand ich die drei Schwestern – obwohl sie sich charakterlich sehr voneinander unterscheiden – zum keinen einzigen Zeitpunkt sympathisch. Ich wurde einfach nie warm mit zumindest einer der Schwestern und empfand deren Verhalten immer entweder zu naiv, zu egoistisch oder zu aufsässig. Auch die restlichen Charaktere erinnern stark an das gesamte Gossip Girl Ensemble. Es zählen nur die, die eine Blamex – eine Black American Express Card – von ihren Eltern bekommen haben und die ganz selbstverständlich einen Lamborghini zu ihrem 16. Geburtstag bekommen haben. Dass man den Jugendlichen völlig selbstverständlich die Türen zu den besten und teuersten Clubs der Stadt öffnet und ihnen alkoholische Drinks serviert, gehört natürlich auch dazu. So faszinierend solch eine Welt sein mag – ich mochte sie nicht. Für mich war die Handlung zu oberflächlich und drehte sich lediglich um Geld, Image und wer jetzt denn nun mit wem geht. Ich hätte mir gewünscht, dass wenigstens das Thema rund um die Diamond-Familie, vor allem um den Vater, ein wenig mehr angesprochen sein würde, doch leider gerät es immer wieder in den Hintergrund. Was die Handlung aber einigermaßen interessant macht, sind die wechselnden Erzählperspektiven von Savannah, Courtney, Peyton und Madison. Madison gehört übrigens nicht zu den Schwestern, weshalb ich ehrlicherweise nicht nachvollziehen konnte, wieso die Autorin auch ihre Sichtweise beschreiben musste. Aber wenigstens sorgen die Perspektiven für einigermaßen genug Abwechslung, so dass ich das Buch zumindest ganz durchlesen konnte. Dieser Auftakt war ganz sicher nichts für mich. Für mich ist dieser Jugendroman sicherlich viel zu jugendlich, zu oberflächlich und einfach zu sehr Las Vegas und damit viel zu weit weg von der Realität.

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