Profilbild von Susanne Matiaschek

Susanne Matiaschek

Posted on 14.5.2020

Hierbei handelt es sich bereits um den 10.Fall rund um die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens. Eine Reihe, die einfach eine große Wohlfühlatmosphäre ausmacht und dennoch sehr eindringlich klar macht, wie ernst es oftmals werden kann. Auch in diesem Band geht es ordentlich zu. Ein toter Journalist und seine verschwundene Freundin halten die beiden Kommissare ordentlich auf Trab. Ein zunächst recht simpler Fall, der jedoch die Richtungen immer wieder ändert und dadurch auch sehr spannend gehalten ist. Mir fiel es sofort sehr leicht in das Geschehen einzutauchen. Was mir natürlich besonders gefällt, dass man nicht nur Bert Linnig und Nina Jürgens richtig gut kennenlernt. Auch wenn mich Nina hier ordentlich zum grinsen brachte und gezeigt hat, was für eine tolle Frau sie ist. Mir hat hier auch besonders Julia wahnsinnig gut gefallen, Sie war unglaublich sympathisch und ist mir sofort ans Herz gewachsen. Das schafft Vertrauen und eine Verbindung, die für den weiteren Verlauf nicht unwichtig ist. Gerade am Anfang wird auch auf andere Dinge Bezug genommen, so dass man sich in die Situation wirklich gut hineinversetzen konnte. Schade fand ich jedoch, dass es während der Story keine tieferen Einblicke in Richtung Täter gab. So wirkte es leider für mich etwas eindimensional. Was jedoch auf die Spannung keinen Einfluss hatte. Mir hat der Fall, die authentischen und wirklich greifbaren und sympathischen Charaktere wirklich gut gefallen. Sie haben das Herz am rechten Fleck und trotzdem wird spürbar, das auch sie nicht perfekt sind. Die Thematik und in welche Richtung es lief, hat mich enorm überrascht. Einerseits geht es hier wirklich um Straftaten und andererseits um Dramatik und Tragik hinter der Fassade. Auch wenn ich mir diesbezüglich mehr Intensität und Details gewünscht hätte, so ging es mir doch nah. Die Traurigkeit dahinter, die Wut, die haltlose Ohnmacht und vor allem die Menschlichkeit blieben nicht verborgen. Ich war überrascht über die Vielschichtigkeit, die Wendungen und die Tragik dahinter. Für mich ein verdammt guter Ostfrieslandkrimi mit zwei Kommissaren, die nicht nur mit ihrem kriminalistischen Spürsinn und Detailgenauigkeit punkten, sondern auch sehr viel im zwischenmenschlichen Bereich mitgeben. Des Weiteren schafft es der Autor durch die raue Atmosphäre, eine wirklich schöne Kulisse Ostfrieslands darzustellen, so das man sich direkt heimisch fühlt. Ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Band Fazit: Für die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens geht es in die zehnte Runde und die hat es ordentlich in sich. Ein spannender Ostfrieslandkrimi in dem es um mehr, als um Mord geht. Sehr vielschichtig, eindringlich und atmosphärisch. Ein Krimi der zu denken gibt, aber das Herz auch mit Wärme flutet. Ich bin gespannt auf den nächsten Band.

zurück nach oben