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Posted on 24.2.2020

Ich selbst sehe mich als Feministin, bin aber nicht immer damit einverstanden, wenn insbesondere im Internet irgendwelche vermeintlich feministischen Aktionen gestartet werden, die für mich eher nach ausgelebten Männerhass aussehen. Erleichtert stellte ich fest, dass sich die Autorin dieses kleinen Essaybands an eine Feminismusdefinition hält, mit der ich konform gehe. Sie berichtet zwar von der überwiegend männlichen, physischen Gewalt, verschweigt aber nicht, dass auch Frauen Grausamkeiten innewohnen. Sie spricht von einem Krieg, aber nicht dem der Geschlechter, sondern dem der Geschlechterrollen.  Es ist und bleibt erschreckend, wie viel Arbeit noch vor uns liegt, wenn es um die Gleichstellung aller Menschen geht. Solnits Essays erzählen dabei nicht nur über das Schicksal von Frauen, sondern auch über gesellschaftliche Minderheiten und über die Auskostung von Macht und ihren Folgen. Sie berichten über Frauenrollen, aber eben auch über den Wunsch nach Identität, der uns allen innewohnt. So ist dieses Buch natürlich für jeden geschrieben, denn wie sie so treffend schreibt: "Aber wie der Rassismus, kann auch die Frauenfeindlichkeit niemals allein von den Opfern bekämpft werden. Männer, die begreifen, worum es geht, verstehen auch, dass der Feminismus keine Verschwörung mit dem Ziel ist, Männern ezwas wegzunehmen, sondern eine Kampagne zu unser aller Befreiung."

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