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hannahlena

Posted on 7.6.2021

Die junge deutsche Wolfsforscherin Kaya reist in die Schottischen Highlands, um ein Projekt zur Aussiedlung wilder Wölfe zu betreuen. Sie stürzt sich begeistert in ihre neue Aufgabe, obwohl sie nicht nur die skeptischen Anwohner überzeugen muß, sondern auch gegen die Anfeindungen des Sohnes ihres Chefs zu kämpfen hat. Nevis, der sich auf dem Landsitz seines Vaters von seinen Kriegsverletzungen erholt, hat seine traumatischen Erlebnisse nicht verwunden und darf auf keinem Fall zulassen, dass Kaya seine Schutzmauern durchbricht. Immer mehr verstrickt Kaya sich in ein Familiendrama aus Mißverständnissen und nicht ausgesprochenen Gefühlen und sie erkennt, dass sie sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen muß, wenn sie ihren Gefühlen für Nevis eine Chance geben möchte. Das Cover dieses Buches ist mir durch die Farbkombination und die dramatische Atmosphäre zuerst ins Auge gefallen. Der Klappentext hat mich dann sofort angesprochen und die Geschichte hat mich anschließend von der ersten Seite an gefesselt und begeistert. Anhand des Klappentextes hatte ich eine kurzweilige und unterhaltsame Liebesgeschichte, eingebettet in das spannende Wolfsthema, erwartet...Protagonisten lernen sich kennen, verlieben sich, streiten sich, versöhnen sich, wundervolles Happy End. Bekommen habe ich eine sehr beeindruckende, dramatische, emotionale und sehr intensive Geschichte. Das Ramenthema der Handlung, die Aussiedlung der Wölfe, hat die Autorin sehr informativ, bildhaft und anschaulich zu Papier gebracht. Ich konnte die Wölfe wunderbar vor meinem inneren Auge durch die Schottischen Highlands ziehen sehen. Das zweite Thema, mit dem sich Rena Fischer in dieser Geschichte unerwartet intensiv auseinandersetzt, ist eine Posttraumatische Belastungsstörung und ihre Folgen. Ich hatte bisher keinerlei Berührungspunkte mit PTBS, kann mir im Grunde also kein Urteil erlauben, habe aber den persönlichen Eindruck, dass die Autorin sehr gut zu diesem Thema recherchiert und sich informiert hat. Einfühlsam, ehrlich und realistisch stellt die Autorin die Folgen eines Traumas dar, sowohl für die Betroffenen selbst, als auch für deren Angehörige. Die Erzählperspektive der Geschichte wechselt zwischen den sehr glaubwürdig dargestellten Protagonisten Kaya und Nevis. Dies bietet einen intensiven Einblick in ihre Emotionen und Gedanken und ich konnte mich gut in die beiden hineinversetzen. “Das Lied der Wölfe“ bietet eine verstrickte Familiengeschichte, überraschende Wendungen und schockierende Ereignisse und dennoch sehr viel Liebe und Hoffnung. Ich habe gerne mit Kaya und Nevis geweint und gelacht, gelitten und gehofft und vergebe für dieses fesselnde und beeindruckende Lesevergnügen gerne 5 ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️.

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