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kingofmusic

Posted on 13.4.2021

Brillant am Thema vorbei geschrieben Ich bin ja durchaus ein überaus toleranter Leser und Sternezücker *hust*. Allerdings muss mich dafür ein Buch packen. Das war – so viel als Fazit voraus – leider bei „Feuerland“ von Michael Hugentobler nicht der Fall. Dabei hatte ich mich so auf die Geschichte um ein Wörterbuch eines indigenen Stammes (den Yamana) gefreut, welches tatsächlich existiert (hat). Auch die beiden (Haupt-)Protagonisten Ferdinand Hestermann und Thomas Bridges sind bzw. waren reale Personen; Hestermann war ein Ethnologe und Hochschullehrer, Bridges Verfasser des Wörterbuchs. Die gemeinsame Besessenheit bzgl. des Wörterbuchs entspringt jedoch der Fantasie des Autors, wie im kurzen Nachwort zu lesen ist. Die Geschichte hätte spannend werden können – die Betonung liegt auf KÖNNEN. Leider habe ich mich fast über die komplette Distanz von gut 220 Seiten gelangweilt. Ein sicheres Zeichen, dass ich mich langweile, ist, wenn ich (egal wie früh oder spät ich ins Bett gehe) über einem 4-seitigen Kapitel einschlafe. Wenn mich ein Buch packt, kann ich noch so müde sein – ich muss wissen, wie es weitergeht. Nun gut… Ich habe als Kafka-Fan nichts gegen groteske Situationen, surreale Begebenheiten etc. Aber selbst Kafka hätte beispielsweise nie einen Protagonisten vor einer „Holzhütte mit Grasdach“ stranden und ihn ein paar Seiten später in eben jener Hütte mit einem Fahrstuhl! in eine Suite bringen lassen. Es gab noch mehr Situationen, aber die stach heraus. Außerdem kann ich es als ernsthafter und interessierter Leser nicht „hinnehmen“, dass ein Roman über ein Wörterbuch zu einer Dauerwerbebroschüre für eine bestimmte Zigarettenmarke verkommt. Habt ihr schon mal jemanden getroffen, der ein „silbernes Hüsteln“ hüstelt? Ich auch nicht. Nein, mit „Feuerland“ habe ich wohl meinen (bisherigen) Flop des Jahres gelesen. Eigentlich 1,5*. Da ich in der Schule im Matheunterricht aber mitbekommen habe, dass ab 5 aufgerundet wird, werden es 2*. ©kingofmusic

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