Profilbild von gwyn

gwyn

Posted on 27.2.2021

«Der Miesepups war ein Freud vom Kucks und das Kucks ein Freund vom Miesepups. Der Miesepups war ein etwas grummeliger Gesell, der sich aus Versehen mit dem Kucks angefreundet hatte, das nie grummelig war.» Der grummelige Miesepups haust in einer finsteren, unaufgeräumten Baumhöhle und könnte sich den ganzen Tag lang über irgendetwas aufregen. Zum Beispiel über das Kucks, dieses dünne, rothaarige muschelpufflige Gewackel! Und weil der Kucks mal wieder vor guter Laune überschäumt, kann er gut ein bisschen schlechte Laune vom moosgrünen Miesepups vertragen. Doch wer macht ihm da die Tür auf? DIE Miesepups! Ja gibt es denn sowas? Gibt es von diesen Miesepetern noch mehr? Oh ja, denn dies ist die Frau vom Miesepups, samt acht Miesepupskindern, die den Miesepups wiedergefunden haben, der abgehauen war. Wie wunderbar – sie sind sich um den Hals gefallen und haben sich miesepupserisch so herrlich gestritten. Dabei hat die Miesepups den Miesepups aus Versehen auf den Mond geschlossen. Ein Tritt und er war weg. Das Kucks will ihn retten, irgendwie liegt ihn der Griesgram nun doch am Herzen. Nur, wie kommt man auf den Mond, und wenn man es schafft, wie werden die beiden zurückkommen? Ist das möglich? Zwei völlig verschiedene Freunde – die sich ständig auf die Nerven gehen, aber der eine auch nicht ohne den anderen sein mag. Vielleicht genau darum. Dauermiesmacher, dabei Eigenbrötler – können das Freunde sein? Darf man auch mal schlechte Laune haben? Wie gut ist es, wenn man dann einen Kucks kennt, der einen da wieder herauszieht! Ist Miesepeterei genetisch veranlagt? Oder wird man das, weil alle rundherum nur grummeln? Es ist eine spannende und sehr witzige Geschichte, wortwitzig. Das gibt eine Menge Spaß beim Vorlesen. Cindy Schmids Grafiken sind ebenso witzig und bildreich. Sie arbeitet mit Collagen, Fotocollagen in Verbindung mit Computeranimation. Sprachwitz und Zeichenwitz gehen hier Hand in Hand, ein Bilderbuch, mit dem man seinen Spaß haben kann. Das Kinderbuch ist vom Verlag für 5 - 12 Jahre empfohlen. Natürlich haben auch ältere Kinder und Erwachsene ihren Spaß. Meine Empfehlung: 4 – 8 Jahre, das halte ich für angemessener, denn es ist letztendlich ein typisches Bilderbuch – auch wenn es vom Textvolumen stark ist – man muss es für die Kleinen nicht an einem Tag vorlesen. Kirsten Fuchs, geboren 1977 in Karl-Marx-Stadt, ist Schriftstellerin, Lesebühnenautorin und Kolumnistin und lebt in Berlin. Sie schreibt regelmäßig für Das Magazin und die Süddeutsche Zeitung und hat diverse Romane, Kurzgeschichtenbände sowie Theaterstücke veröffentlicht. Kirsten Fuchs war bei verschiedenen Lesebühnen aktiv, u.a. »Erfolgsschriftsteller im Schacht«, »O-Ton Ute« und »Chaussee der Enthusiasten«. Seit 2014 liest sie monatlich bei der Lesebühne »Fuchs & Söhne«. Ihr Jugendtheaterstück »Tag Hicks oder fliegen für vier« wurde 2015 mit dem Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin ausgezeichnet. 2016 wurde sie mit dem Kasseler Förderpreis für komische Literatur und dem Deutschen Jugendliteraturpreis für ihren Roman »Mädchenmeute« (Rowohlt Berlin) geehrt. Cindy Schmid, geboren 1976 in Rostock, bemerkte während ihres Jurastudiums, dass ihr die Kunst mehr liegt als trockene Paragraphen. Sie arbeitet hauptsächlich mit Collagen – verbindet Dinge, die eigentlich nicht zusammengehören, und schafft so eine neue, meist humorvolle Realität. Ihre Arbeiten erscheinen regelmäßig in „Das Magazin“ und anderen Zeitschriften.

zurück nach oben