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Andrea Weller-essers

Posted on 27.4.2018

In einer klaren, schnörkellosen Sprache berichtet Olga Grjasnowa von Hammoudi, einem Arzt, und Amal, einer Schauspielerin mit vielversprechenden Karrierechancen. Zwei Menschen, deren normales, privilegiertes Leben durch die syrische Revolution aus den Fugen gerät. Die Autorin beschreibt eindrucksvoll, wie die beiden aus ihrem Alltag gerissen werden, zu dem eine berufliche Karriere, Freunde und Zukunftspläne gehörten, wie sie in den Strudel der Revolution gezogen werden, und der sie am Ende als Flüchtlinge in Deutschland stranden lässt. Sie erzählt, wie die Revolution beginnt, von der aufgeheizten und nervösen Stimmung in der Stadt, die die beiden in ihren Bann schlägt - während gleichzeitig der Alltag weiter läuft: Man trifft Freunde in Cafés , arbeitet, kocht und feiert. Doch nach und nach bröckelt die Fassade. Freunde werden verhaftet, es gibt gewalttätige Ausschreitungen, Menschen werden in brutale Geheimgefängnisse verschleppt. Schließlich steht auch Amal auf der Liste des Geheimdienstes und muss fliehen, Hammoudi taucht unter und arbeitet als Arzt in einem Krankenhaus der Opposition, bis auch er das Land verlassen muss, um zu überleben.

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