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kupfisbuecherkiste

Posted on 2.7.2020

Walter Moers: wer kennt ihn nicht als Schöpfer von Käptn Blaubär oder das kleine Arschloch? Doch Walter Moers ist viel mehr: nämlich ein Genie (für mich jedenfalls)! Und das ist allein schon Grund genug, seine Bücher regelmäßig zu verschlingen. Die Zamonienreihe hab ich bisher am liebsten gemocht, und ich habe schon entdeckt, dass es ein Weihnachtsbuch gibt namens „Weihnachten auf der Lindwurmfeste – oder warum ich Hamoulimepp hasse“. Und im Frühjahr wird der Bücherdrache erscheinen. Ick freu mir so! Aber zurück zum eigentlichen Buch Prinzessin Insomnia und der albtraumfarbene Nachtmahr. Vor ein paar Wochen als Hörbuch angefangen, muss ich leider sagen: Moers muss man lesen. Anfassen. Riechen. Sehen. Fühlen. Bewundern. Die Bücher muss man durchblättern, und die Illustrationen anschauen, die so liebevoll und detailliert gestaltet sind. Erst recht, wenn Moers seine Bücher selber illustriert. Doch für dieses Buch hat sich Moers wunderbare Unterstützung ins Haus geholt. Lydia Rode leidet seit vielen Jahren am sogenannten chronischem Erschöpfungssyndrom, und nahm zu Walter Moers Kontakt auf, da ihr seine Bücher sehr geholfen haben. Und so haben beide die Geschichte um Prinzessin Insomnia gesponnen, die im Gegensatz zu Lydia Rode nächtelang nicht schlafen kann. Doch was macht man, wenn man ständig wach ist und unter Schlafentzug leidet? Man fängt an, Dinge zu sehen, die dann eher nicht da sind, wenn man schlafen kann. Z. B. einen alptraumfarbenen Nachtmahr namens Havarius Opal. Und dieser Nachtmahr entführt die Prinzessin Dylia in ihr eigenes Gehirn, das sie auf abenteuerliche Weise entdecken: in typischer Moers-Manier. Man findet hier viele Hinweise auf Hildegard von Mythenmetz, ohne dass dieser sich in den Vordergrund drängt. Aber auch kunterbunte Minigeisterchen, die um einen Herumschweben. Während ich das Buch gelesen habe, habe ich mich teilweise selber entdeckt. Wenn man partout nicht einschlafen kann, gehen einem die verrücktesten Dinge durch den Kopf. und es gibt nächte, in denen man Schafe zählt, oder sich 1000 andere Dinge überlegt, wie man einschlafen kann. So werden aus Wörtern Anagramme gebildet, die man wieder entziffern kann, und ich war mehrfach am Schmunzeln und Staunen, welche Gedanken sich Moers hier gemacht hat. Welche Abenteuer kann man in seinem eigenen Gehirn erfahren und wie wird man seine eigenen Albträume los, um wieder einschlafen zu können. Und ich hoffe für mich, dass ich meinen gesunden Schlaf so behalten kann, wie er ist. Wieder mal ein tolles Buch!

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