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Posted on 20.3.2020

Gestaltung Ich finde das Cover ganz passend. Es ist nur etwas schade, das die Cover der Reihe (auf Deutsch) fast alle gleich aussehen. Der Mond spielt zwar eine SEHR große Rolle in den Büchern, aber trotzdem finde ich das Motiv etwas langweilig und die Farbgestaltung zu trist ' Geschmackssache eben ;P Dafür passen die Titel aber echt gut! Meinung Ich hatte völlig andere Erwartungen an den Roman und als ich zu lesen begann war ich erst einmal überrascht, in welche Richtung die Geschichte geht. Es handelt sich hier nicht um den typischen Endzeitroman oder eine Dystopie, sondern um sehr reale Fiktion (haha :D) in der sich, die Welt, wie wir sie kennen verändert und dabei eine Katastrophe heraufbeschwört, die das normale Leben völlig zu Nichte macht. Dieses Mal steht keine finstere Regierung im Vordergrund oder ein System, das die Menschen unterdrückt, sondern eine Naturkatastrophe, lässt die Welt verrückt spielen und ein reiner Überlebenskampf beginnt für Miranda und ihre Familie. Viele Leser hatten Probleme mit dem Stil des Buches. Der Roman wird aus der Sicht von Miranda in Tagebucheinträgen erzählt, dabei wirkt die Geschichte jedoch so flüssig und lebendig, dass man kaum den Unterschied zur 'normalen' Ich-Form-Erzählung merkt. Die Tagebucheinträge gleichen sehr langen Erzählungen und die Dialoge werden 1:1 wieder gegeben und nicht nacherzählt. Vom Beginn des Buches an, bis circa zur Mitte war ich regelrecht in dem Bann der Geschichte versunken und konnte kaum mehr aufhören zu lesen. Die Autorin stellt die realistischste Zukunftsversion dar, von der ich jemals gelesen habe. Wie Mirandas Familie langsam beginn den Ernst der Lage zu begreifen, als die Vorräte knapp werden und sämtliche Nachbarn durchdrehen und die Supermärkte leer kaufen, das war wirklich alles sehr authentisch beschrieben. Es sind Situationen, in denen man sich selber wieder finden könnte, die einem Angst einjagen und die Charaktere in diesem Buch haben sich schlichtweg so verhalten, wie es jeder von uns tun würde. Insbesondere Mirandas Mutter denkt sehr weit voraus und immer nur an ihre Kinder. Das Buch wird unglaublich spannend, als die ganzen Kommunikationswege abbrechen und die Familie verzweifelt auf Nachrichten von außerhalb und von anderen Verwandten, darunter Mirandas älterer Bruder oder ihr Vater, hofft. Die Atmosphäre war quälend und nagte beim Lesen richtig an mir. Ich musste richtig mit den Charakteren mitleiden. Es gab sehr viele traurige Szenen, in denen Mirandas Mutter sich sehr aufopferungsvoll um ihre Kinder gekümmert hat oder in denen die Verzweiflung der Situation einfach greifbar war. Sehr gelungen! Die Autorin hat hier wirklich eine außergewöhnliche Geschichte geschaffen, die viele mit Emotionen spielt. Das Buch ist in den Ablauf der vier Jahreszeiten eingeteilt, weshalb sich auch die Wetterverhältnisse ändern und das Überleben noch härter wird. Ich muss leider sagen, dass das Buch für mich eine negative Wende nahm, nachdem der Sommer kam. Das Buch hat sich ab diesem Zeitpunkt viel zu sehr mit dem Essen beschäftigt. Ich weiß, das die Nahrung knapp wurde und dies ein großes Problem darstellte, aber dieses Thema nimmt einfach einen zu großen Platz ein. Es ging nur noch darum, wer wann hungert und warum, wer wie gerade wegen dem Essen leidet oder wer deshalb krank wird etc. Versteht mich nicht falsch ' ich verstehe die Botschaft und de Wichtigkeit dahinter, ABER wenn man circa 200 Seiten nur darüber liest, wie wenig Nahrungsmittel noch da sind oder das die Charaktere zum 100x hinter einander grüne Bohnen essen'tjaaaa, das ist langweilig! Wo sich das Buch vorher noch mir zwischenmenschlichen Beziehungen beschäftigte, gab es kein anderes Thema mehr. Mir hat in dem Buch ebenfalls die Abwechslung gefehlt. Es ist ein ruhiger Roman, der eine ruhige Geschichte erzählt und nicht mit Action oder Wendungen aufwarten kann. Es gibt kaum Überraschungen, kaum Schocker oder dergleichen und irgendwann ist alles, was ich für die Charaktere empfand war Mitleid. Sie waren kaum mehr als Opfer, Schatten ihrer einzigen Persönlichkeiten, das fand ich sehr schade! Miranda mochte ich als Erzählerin der Geschichte, aber ihr Charakter, sowie die anderen blieben sehr stereotypisch und werden mir wohl nicht lange im Gedächtnis bleiben. Dazu kommt, dass ich einige Handlungen gar nicht nachvollziehbar fand, denn z.B. kam es mir immer so vor, als würde sich Mirandas Familie in ihrem Haus verkriechen und so vor sich hin Leben, anstatt sich ernsthaft Gedanken zu machen, was man unternehmen könnte oder was man als nächstes tut. Seltsam fand ich auch, dass trotz Ausnahmezustand, die Schule oder das Baseballcamp stattfand. Ich kann nicht direkt sagen, dass es etwas mit Logikfehlern oder dergleichen zu tun hat, aber es ist mir eben beim Lesen aufgefallen und hat mich gestört. Fazit Zusammenfassend würde ich 'Die Welt, wie wir sie kannten' als tolle Alternative zur Jugendbuch Dystopie beschreiben, welche mit ihrem Realismus sehr unterhaltsam und beängstigend sein kann, durch die fehlende Action/die aktiven Charaktere, mich aber nicht ganz überzeugen konnte. Im Vergleich zu anderen Büchern fehlte hier die Abwechslung aus verschiedenen Elementen, sowie der Tiefgang.

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