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Posted on 17.3.2020

Buchgestaltung Das perfekte Cover passend zum Reihenabschluss. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass der Verlag alle drei Bücher der Trilogie zusammenhängend gestaltet hat und mir gefallen die Motive sehr gut. Die Vernichteten ist auch so ein Titel, der wirklich gut passt, wenn man das Buch einmal ausgelesen hat und den Inhalt kennt. Meinung Trilogien neigen ja öfter dazu den Leser an irgendeinem Punkt zu enttäuschen und beim Anfang des Buches hatte ich das Gefühl, hier würde das auch so sein, aber ich habe mich einfach geirrt. Der Beginn des Buches hat mir nämlich nicht so gut gefallen. Die ersten Kapitel fand ich mega spannend und dann gab es eine Abfolge aus Wildnis, verschiedenen Clans und Seiten im Setting, die ich nicht sonderlich interessant fand. Ich verstehe schon irgendwie, warum das Buch einen etwas langsameren Start hingelegt hat, denn am Ende erschließen sich durch die vielen Details des Anfangs dem Leser so viele Sachen, dass man regelrecht geflasht ist. Dennoch war der Einstieg mir einfach zu zäh. Die Charaktere befinden sich im Grunde in einer ähnlichen Lage wie im Band eins: Auf der Flucht. Irgendwie wollte ich mit dieser Situation aber nicht ganz warm werden, besonders nicht, da es über 200 Seiten dauert, bis die Handlung auf ernsthafte Themen zurückgreift. Alles, was jedoch danach kam, war genau so wunderbar, wie man es bisher von der Reihe gewohnt ist. Es wäre jetzt gelogen zu sagen, dass ich mit allen Wenden (besonders DEM Ende) so richtig zu 100% zufrieden bin, aber Ursula Poznanski hat es wieder einmal geschafft gekonnt Thriler mit Dystopie zu vereinen. Die Charaktere waren mitunter wieder das Beste. Ria, Sandor und die anderen sind mir in der Trilogie so sehr ans Herz gewachsen, dass ich die vielen schmerzhaften und grausamen Momente, die sie wieder durchmachen, kaum ertragen konnte. Ria hat mal wieder das schwerste Los von allen gezogen, denn sie lernt einiges über ihre Herkunft und Vergangenheit, dass für sie ein heftiger Schock ist, den Leser selbst aber vielleicht nicht ganz so sehr überrascht. Das fand ich allerdings gar nicht so schlimm, denn in diesem dritten Teil hatte ich mehr das Gefühl, man dürfte mitdenken und rätseln als alle Fäden langsam zusammenführen. Und obwohl ich häufig wusste, was geschehen würde, so war es dennoch spannend. Die Autorin hat eben mehrmals bewiesen, dass man sich nicht zu sicher sein darf – das Blatt kann sich immer wieder wenden, ob man das will oder nicht. Der zweite Part des Romans besticht vor allem durch die vielen Informationen, die endlich alle Fragen beantworten und darüber hinaus auch noch letzte Details zu den sympathischen Figuren preisgeben. Teilweise war es schon eine Art Selbstfindung, die Ria und die anderen durchmachen musste. Nach den Ereignissen aus Band eins, die ihr ganzes Leben verändert haben, mussten alle sich klar wer: Zu welcher Person bin ich geworden und was möchte ich in Zukunft sein? Wie manche sich dabei entscheiden ist ziemlich krass gewesen, weil man sich doch irgendwie wünscht, dass alle ihr Happy End in dieser Welt finden. Leider ist dem nicht so... Die Beziehungen der Charaktere untereinander war dieses mal auch wieder sehr stark. Was ich klasse fand war, dass es auch mehr um die Bindung von Ria zu ihren Freunden ging und nicht nur um das kleine Liebesdreieck, was sich seit Band zwei irgendwie angebahnt hat. Das Virus stellte nach wie vor die größte Bedrohung dar und der Showdown war sehr gelungen und fesselnd beschrieben. Zudem werden auch einige alte Hinweise wieder aufgegriffen und so etwas erlebt man auch eher selten in Büchern. Hier hat man gemerkt, dass so vieles perfekt durch geplottet war und der rote Faden sich von der ersten bis zur letzten Seite gezogen hat. Die dystopischen Elemente wechseln sich super mit Thriller-mäßigen ab und es gab viele Stellen, an denen mir das Herz bis zum Hals geklopft ist. Der Abschluss war vielleicht nicht perfekt, aber dafür spektakulär eingefädelt. Fazit Die Vernichteten ist ein gelungener Abschluss einer Reihe, die schon fast ein neues Genre erschaffen hat. Spannend wie in einer Dystopie, gruselig und grausam wie in einem Thriller und mit so vielen tollen Ideen und Möglichkeiten wie bei Fantasy. Ein Roman, der erst leise anklopft und einen dann um den Verstand bringt. Es wird wieder actionreich und herzzerreißend, als Loyalität, Freundschaft und Familie auf dem Spiel stehen. Ursula Poznanskis verschont keinen ihrer Charaktere und genau das macht auch den Reiz der Story aus.

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