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Linda

Posted on 1.3.2020

„Der Besuch der alten Dame“ ist angepriesen als dramatische Komödie und ich muss sagen, dass diese Beschreibung wirklich den Nagel auf den Kopf trifft. Wir werden hier in ein sehr kurzweiliges und unterhaltsames Theaterstück in drei Akten (insgesamt 134 Seiten) geworfen. Handlungsort ist und bleibt Güllen und auch die Figuren sind recht einfach und oberflächlich gestaltet. Das ist allerdings keine Kritik, da das Schauspiel genau solche Figuren braucht, um die Message rüber zu bringen. Die alte Dame - gebürtig aus Güllen, reiche Millionärin - fordert nämlich den Kopf ihrer alten Jugendliebe Alfred - Gemischtwarenladenhändler - aus einer Art „Gerechtigkeit“. Sie bietet dafür eine nicht unerhebliche Summe Geld für das ganze Dorf, welches in Armut leben muss. Die Hauptfrage ist demnach, ob der Mord an Alfred gerechtfertigt sei, wenn damit das Leben vieler verbessert werden kann. Dürrenmatt zeigt dabei eindrücklich die Entwicklung der Dorfbewohner konträr zu Alfred und das auf nur wenigen Seiten und dafür umso eindrücklicher. Für mich definitiv empfehlenswert!

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