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schokoflocke

Posted on 17.2.2020

"Das ist es,der primitive Drang zu leben,der zum Handeln zwingt und sich hinwegsetzt über alle Regeln und Gesetze,ja selbst die eigenen Gefühle" Zweifellos ist dieses Buch was ganz Besonderes und für mich persönlich das Lesehighlight des Jahres.Ein Abenteuerurlaub,der sich plötzlich in ein Albtraum verwandelt...gestrandet auf einer unbewohnten Insel...Klingt abenteuerlich und anfangs erinnert die Geschichte tatsächlich bisschen an Robinson Cruzoe,weil man beeindruckt von dem Einfallsreichtum der Protagonisten ist und gleichzeitig von den Augen vorgeführt kriegt wie machtlos wir gegen der Naturgewalt sind,wie "verweichlicht " im Vergleich mit den früheren Generationen und von der Zivilisation abhängig.Allerdings ist dieses Buch kein Abenteuerroman,die Autorin geht mit ihrer Geschichte viel tiefer,es ist fast ein Psychodrama.Unfassbar ehrlich und schonungslos wird hier ein Überlebenskampf beschrieben,ganz ohne Romantik und Heldentum,ab gewissen Punkt ist nur eigenes Überleben wichtig,ohne Rücksicht auf Verluste.Das klingt ein wenig brutal und gefühllos,aber der Überlebenswille gehörtzu den menschlichen Urinstinkten,warum haben dann Überlebende später Schuldgefühle,weil sie überlebt haben?Es ist kein leichtes Thema das sich die Autorin hier vorgenommen hat,aber die Geschichte ist ihr einfach grandios gelungen,erschüternd,nachhalend und sehr nachdenklichmachend.Auf die vielen etisch-moralischen Fragen kriegt man in dem Buch keine Antworten,den Urteil überlässt die Autorin dem Leser,da kann jeder für sich entscheiden wie er das Verhalten von Luize und Ludovic findet.Allerdings ist das gar nicht so einfach...Ich hoffe einfach nur,dass ich niemals so eine Entscheidung"Allein leben oder zu zweit sterben" treffen muss.

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