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Sarang

Posted on 5.2.2020

Macht, Verrat, Intrigen, Spannung und dunkle Geheimnisse: Inhalt: Alana ist eine Elfe und wächst behütet, sorglos und glücklich im Anwesen ihrer Eltern auf. Dann zieht ihr Cousin Ivaylo unfreiwillig bei ihnen ein, von dessen Eltern niemand mehr spricht. Zum ersten Mal kommt Alana mit den unschönen Dingen des Lebens in Berührung und merkt, dass Unruhen im Land herrschen. Seit König Auberon die Magie und Zauberei bis auf wenige Ausnahmen verboten hat, begehrt das Volk an einigen Stellen auf und rebellische Gruppen formieren sich. Alana und Ivaylo sind davon scheinbar weit entfernt, bis Alana einen Sternenstein von einem Zwerg geschenkt bekommt. Ivaylo veranlasste dies, damit ihre magischen Kräfte nicht mehr geblockt sind. Mit dem Stein, überfallen Alana immer häufiger düstere Visionen von Blutbädern und Anschlägen auf den König. Und immer taucht in den wirren Strudeln der Bilder Ivaylos Gesicht und das seiner Eltern auf. Werden Alana und Ivaylo ein mögliches Attentat verhindern und herausfinden können, ob seine Eltern und vielleicht auch er selbst dort mit drin hängen? Ihr Kampf um Leben und Tod hat begonnen. Meine Meinung: Ich beginne mit der wundervollen Gestaltung dieses Romans. Die hat mich jedes Mal aufs Neue umgehauen. Auf Abbildungen sieht dieses Buch schon bezaubernd aus, doch in Natura übertrifft es die Abbildung bei weitem. Schimmernde Partien auf dem Cover, die sich stilvoll ins Bild einfügen und nur beim genauen Betrachten offenbart werden. Das Layout im Inneren greift die äußere Gestaltung erneut auf und lässt dieses Buch zu einem echten, optischen Hingucker werden, denn zu Beginn jedes Kapitels befinden sich schöne Ornamente und tolle Verzierungen. Nun zum Inhalt, der wesentlich entscheidender ist, aber nicht minder schlechter. Ich muss zugeben, ich erwartete eine Geschichte eher auf jüngeres Publikum gemünzt, vorzufinden. Die reife der Handlung hat mich überrascht, mir aber außerordentlich gut gefallen. Eine erwachsene und komplexe Geschichte, die mir den Atem zu rauben vermochte. Natürlich können auch jüngere LeserInnen diesen Roman lesen, denn das "Erwachsene" zeichnet sich nicht durch Brutalität oder nicht jugendfreie Inhalte aus. Es ist eine Geschichte für jung und alt, stilistisch jedoch auf höherem Niveau, anspruchsvoller und spannender verfasst. Das Tempo in diesem Roman über die Fehden eines Volkes untereinander und mit den Zwergen ist einfach bestechend und wechselnde Perspektiven, aus sozusagen zwei verschiedenen Lagern, lassen eine ganz neue und eigene Atmosphäre entstehen, in der ich versinken und eintauchen konnte. Die Charaktere sind mir hier ans Herz gewachsen und haben dem Inhalt ihr eigenes Leben eingeflößt. Das einzige Klischee ist der Name des Königs, der den allseits bekannten Elfennamen Auberon trägt, doch darüber konnte ich gut hinwegsehen, da es die Geschichte nicht zu trüben vermag. "Sturm im Elfenland" ist ein tolles Fantasybuch in einem ausgeschmückten Elfenreich, mit bunt schillernden Charakteren und einer Geschichte, die niemals langweilig wird und mein Herz zum Klopfen brachte. Das Ende war mir ein wenig zu fröhlich und alles zu gut, doch auch das zeichnet ein Stück weit das Kinderbuch in diesem Roman aus. Deswegen kann jede Altersgruppe diesen Roman lesen. Ich, weil ich ihn spannend und aufregend fand und Kinder, weil es am Ende keine Toten hagelt oder Schlimmeres. Solch einen "Unisex"-Roman finde ich klasse und muss an dieser Stelle noch einmal den Schreibstil der Autorin loben, der mich gekonnt durch die Handlung manövrierte. Der Aspekt zwischen Zwergen und Elfen ist glaubwürdig ausgebaut worden und die daraus resultierende Verbindung der Sternensteine war für mich etwas vollkommen neues und sehr lesenswertes. Ein Roman für Gänsehaut, Heiterkeit, Fröhlichkeit, der von Kreativität und Eleganz zeugt. Mein Fazit: Verwicklungen, Machtspiele und zarte Gefühle sind hier garantiert und ich bin dem Plot nicht mehr entkommen. Frances G. Hill hat einen bezaubernden Elfenroman geschrieben, was an der Schwemme von Elfengeschichten nicht mehr so leicht ist. Hier kamen neue Ideen und frische Sätze zum Tragen, weswegen ich trotz rosarotem Ende guten Gewissens die volle Punktzahl vergebe und mich nach weiteren Werken der Autorin umschauen werde!

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