Nora Amelie My Irish Heart: Ein Enemies to Lovers Roman

„...Ich bin kein Kind mehr. Ich weiß mittlerweile, dass unbequeme Wahrheiten zum Leben gehören und dass ich sie nicht einfach wegignorieren kann...“

Als Enya diesen Satz sagt, ahnt sie nicht im Mindesten, welche Wahrheiten noch auf sie zukommen.

Die Autorin hat eine abwechslungsreiche und tiefgründige Liebesgeschichte geschrieben. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet. Er lässt viel Platz für die inneren Befindlichkeiten der Protagonisten.

Enya ist die Sängerin in einer Band. Als der Manager ein zusätzliches Konzert fordert und keinerlei Verständnis dafür hat, dass Enya eine Pause braucht, packt sie kurzerhand ihre Sachen und geht zu ihrer Tante Annie in einen kleinen Ort in Irland. Dort hat sie während ihrer Kindheit stets die Ferien verbracht. Nun frönt sie dem Hobby ihre Kindheit. Sie klettert über die Steinmauern der Farmen. Das passt Kane gar nicht . Der hat zur Zeit andere Probleme und kommt beim Setzen der Steine zur Ruhe.

„...Doch es nicht das, worüber er schreiben will. Er will mehr Tiefgang statt Klischees...“

Kane ist zwar Tischler, aber seit einiger Zeit auch ein bekannter Thrillerautor. Momentan geht seine Meinung nicht konform mit der seines Agenten. Deshalb leidet er unter einer Schreibblockade.

Natürlich führen die ersten Begegnungen von Enya und Kane jeweils zu einem amüsanten Schlagabtausch.

Als sich Kane mit einem Gast seiner Eltern, die eine Pension führen, unterhält, erfährt er, dass James auf der Suche nach seiner leiblichen Mutter ist. Hier fasst die Autorin ein heißes Eisen der irischen Geschichte an, die sogenannten Magdalenenheime, die es bis in die 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts gab.

„...Ihm ist die Scham bewusst geworden, die dieser Mann empfindet. Scham darüber, zum Opfer geworden zu sein. Und rein gar nichts dagegen tun zu können...“

Kane denkt darüber nach, dieses Thema in seinen nächsten Buch zu verarbeiten.

Über die weitere Handlung des Buches möchte ich mich bedeckt halten, dafür aber kurz die Themen nennen, die noch eine Rolle spielen. Sowohl Enya als auch Kane haben ihre Erfahrung mit, man kann schon sagen, fanatischen Fans gemacht. Außerdem wird thematisiert, welchen Einfluss Manager auf mehr oder weniger subtile Art auf Künstler zu nehmen versuchen.

Einen Protagonisten möchte ich nicht unterschlagen. Das ist der Collie Bowie. Der taucht plötzlich in der Geschichte auf und ist daraus nicht mehr wegzudenken.

Auf zwei der Themen geht die Autorin im Nachwort nochmals ausführlich ein. Das sind die Magdalenenheime und die Bedeutung der Steinmauern.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.