Alexandra Haber Fluch des Klabautermannes

„...Ich bin ein Wesen, dessen Natur für euch niemals greifbar sein wird. Ich lebe von Chaos, nicht von der Freundschaft oder gar von der Liebe...“

So sieht sich der Klabautermann selbst. Aber ist das wirklich so?

Die Autorin hat eine spannende Geschichte geschrieben. Sie verbindet die Sagen um den Klabautermann mit einer außergewöhnlichen Schiffsreise. Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet.

Der 25jährige Willem Wellentreu wird zum Kapitän des Schwarzen Klabautermanns berufen. Geschmückt mit den Orden seines Vaters stellt er sich der Schiffsmannschaft vor.

„...Tue nicht so, als hinge dein Leben von alledem ab, nur um dann wieder zu schnell die Lust zu verlieren und in Resignation zu verfallen. Ich kenne dich...“

Seine große Schwester Vollina wäscht ihm gründlich den Kopf. Willem ist unerfahren und macht logischerweise eine Menge falsch. Er wird von der Crew nicht ernst genommen. Der Schiffskoch weist ihn auf die Wichtigkeit des Klabautermannes an Bord hin. Willem hält das für ein Märchen.

„...Obacht, Herr Kapitän! In jedem Aberglaube findet man ein Körnchen Wahrheit...“

Und dann zeigt sich der Klabautermann plötzlich dem Kapitän. Willem ist für ihn Studienobjekt und Schüler. Immer, wenn Willem nicht auf den Klabautermann hört, schrammt er knapp an einer Katastrophe vorbei.

In einem der nächsten Häfen kommt Vollina an Bord. Sie ist eigentlich Lehrerin. Sie soll das Logbuch führen und die Reise bis zum Schluss begleiten. Jetzt ändert sich zum Teil der Stil der Erzählung, denn Vollina hat keine Angst vor dem Klabautermann. Sie begegnet ihm auf Augenhöhe. Ihre Gespräche zeigen einen besonderen Humor. Trotzdem warnt sie der Klabautermann.

„...Dann mögen die Spiele beginnen. Aber ich warne dich, ich spiele nicht fair...“

Natürlich wird bei der Schiffsreise kein Unglück ausgelassen. Nach kurzen Phasen der Ruhe geht wieder irgendetwas schief. Überraschende Wendungen gehören dazu. Hat ein Klabautermann Gefühle? Gute Frage, die Vollina sich und ihm mehrmals stellt.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es gibt die vielen kleinen Dinge und Szenen, die die Geschichte zu etwas Besonderen machen.