Angelika Godau Goldesel und Pechmarie

„...Ach, frag mich nicht, was meine Tochter will, das weiß ich doch schon lange nicht mehr. Wie gesagt, bei mir hat sie sich nicht gemeldet...“

So nebenbei erfährt Yusuf, dass seine Tochter aus Amerika zurück ist und mit ihrem Freund in einem Hotel logiert. Natürlich will sie auch die Reise von Nene mitmachen.

Die Autorin hat erneut eine humorvolle Fortsetzung ihrer türkischen Familiengeschichte geschrieben. Der Schriftstil ist locker und lässt sich leicht lesen.

Yusuf möchte gern Kemal, den neuen Freund seiner Großmutter, kennenlernen und unter die Lupe nehmen. Mustafa bringt es auf den Punkt.

„...Eine der hässlichsten Schwestern des Reichtums ist die Gier, aber auch das Misstrauen...“

Gierig ist Yusuf definitiv nicht, aber sehr misstrauisch. Das legt sich mach einem Besäufnis mit Mustafa und Kemal. Yusufs eigener Vater aber bleibt skeptisch.

„...Er ist ein Esel, der vorgibt, ein Pferd zu sein. Aber weißt du, auch mit teurem Zaumzeug und edlem Sattel bleibt ein Esel eine Esel...“

Mit weniger Worten ausgedrückt: Er ist neureich. Kemal kommt aus einfachen Verhältnissen, hat aber in Deutschland in der Autoindustrie gearbeitet und ist damit für türkische Verhältnisse zu Geld gekommen. Das durchschaut Yusufs Vater.

Nenes Reise nach Kappadokien bringt ein paar unangenehme Überraschungen mit sich. Das stört die alte Dame wenig. Sie nimmt es gelassen, die Familie allerdings nicht.

Natürlich hat Elyas, Yusufs Sohn, wieder gehandelt ohne zuvor nachzudenken. Es wäre ein Wunder, wenn er mal nicht in Schwierigkeiten stecken würde. Noch ist er der Meinung, dass man auch ohne Arbeit zu Vermögen kommen kann.

Doch auch Dilek hat den Ernst des Lebens noch nicht begriffen. Die bittere Pille lässt allerdings nicht lange auf sich warten.

Dabei hat Yusuf eigentlich in seinem Hotel genug zu tun. Nicht alle Gäste sind unbedingt pflegeleicht. Eine Frau hat zuvor nicht registriert, dass im Hotel Tiere vorhanden sind. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Es dauert lange, bis Yusuf die Geduld verliert, aber in manchen Situationen geht es nicht anders. Notfalls ist Mustafa der richtige Gesprächspartner, gern bei einem Glas Raki.Normalerweise sollte Mustafa keinen Alkohol trinken.

„...Frauen sind Allahs Geschenk an die Männer, aber sie müssen nicht alles wissen, was Männer tun...“

Die Geschichte hat mich prima unterhalten. Bitte mehr davon!