Nora Amelie Wenn das Meer im Herzen bleibt

„...Ich mag Paul und Jacob. Männer in meinem Leben sind rar. Gutaussehende erst recht. Und solche, mit denen man interessante Gespräche führen kann, fallen mir kaum ein...“

Miriam ist seit zwei Jahren Kindermädchen bei Louise. Dort trifft sie auf Paul und Jacob und bewundert, wie diese Familienkonstellation funktioniert. Jetzt aber ist für Miriam der Zeitpunkt gekommen, in ihrem Leben etwas zu ändern. Sie will ihr Haus verkaufen und einen Neuanfang wagen.

Die Autorin hat einen spannenden Abschluss ihrer Trilogie geschrieben. Dabei werden etliche bekannte Personen aus anderen Büchern mit einbezogen. Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet. Für innere Spannung sorgt Miriams bisher unbekannte Vergangenheit, denn mit Mitte 30 muss schon einiges hinter ihr liegen.

Erst einmal fährt Miriam mit Louise und den Kindern an die Ostsee. Louise will dort mit Sunny an einem Buch arbeiten.

An der See trifft Miriam auf Markus. Der kennt Louisas Kinder und wird von ihnen freudig empfangen. Zwischen Miriam und Louisa entwickelt sich ein zarte Beziehung. Beide lassen es sehr behutsam angehen. Miriam hat noch die Worte ihrer Therapeutin im Ohr.

„...Trotz der Neuanfangs müssen Sie ja Ihre Erinnerungen nicht aufgeben. Die dürfen Sie begleiten, wohin immer es Sie verschlägt...“

Die Autorin versteht es, Romantik und Mystik gekonnt miteinander zu verbinden. Ein klassisches Beispiel dafür ist der Abendspaziergang von Markus und Miriam am Meer. Nach und nach öffnet sich Miriam. Nun wird klar, warum sie gewisse Themen in Gesprächen getriggert haben. Markus reagiert sehr verständnisvoll.

„...Trauer ist ein nie endender Prozess. Sie verändert sich nur. Es gibt gute Tage. Es gibt schlechte Tage...“

Auch Markus hat eine schwierige Zeit hinter sich. Das wurde im Vorgängerband thematisiert.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie lässt einen tiefen Einblick in die Psyche der Personen zu. Gleichzeitig wird deutlich, dass es gute Gründe geben kann, den Beruf als Psychologin und Psychotherapeutin kurzzeitig oder für immer auf Eis zu legen.